Reviews

The Definitive Act

Label: Kung Fu Records (2004)

Vier Jahre ließ sich das Quartett rund um Frontfrau Agent M zeit ihr Debütalbum „The Ultimate Escape“ auf den Markt zu bringen, umso schneller legen sie nun ihr zweites full-length Album nach. Werden sie es wohl schaffen ihr Debütalbum noch zu toppen und noch einen drauf zu setzten? Ich denke ich verrate nicht zu viel, wenn ich diese Frage mit einem kräftigen ja beantworte. Warum? Ganz einfach…

‚Dawn On A Funeral Day’ macht genau da weiter wo „The Ultimate Escape“ aufgehört hatte. Dominierende Vocals von Frontfrau Agent M, ein Chorus der sich sofort in den Gehörgängen festsetzt und ein wunderschön leidendes Ende machen den Opener zu einem wahren Hit. Soll’s das schon gewesen sein mit der Herrlichkeit? Definitiv nein. Track zwei, auch unter dem Namen ‚Being Alright’ bekannt, legt noch eine Schippe drauf. Es wird schneller, dementsprechend weniger eingängig, aber was für Energiebündel verstecken sich hinter dem Namen Tsunami Bomb, einfach voll auf die Zwölf. Auch an ‚5150’ gibt es nichts zu auszusetzen, im Gegenteil, denn die Verses kommen erstaunlich ruhig daher - dominierende Vocals, hinterlegt mit Drums und dem ein oder anderen eingestreuten Riffing - um im Refrain wieder einmal die Sau rauszulassen, diesmal im Wechsel mit männlichen Screams. Schon mal Misfits mit weiblichen Gesang vernommen? Nein? Dann einfach mal in ‚Safety Song’ reinhören, denn die ohohohhh-Parts lassen die Kultcombo einmal anders aufleben. Bislang war das Album ja schon ziemlich schnell aber keinesfalls aggressiv, das ändert sich in ‚4 Robots And An Evil Scientist’, hier brettern Tsunami Bomb geradewegs nach vorne, ohne Rücksicht auf Verluste. Der folgende Track ist nahezu das komplette Gegenteil, nämlich einfühlsam. ‚A Lonely Chord’ schildert die Story eines Akkordes, der sich auf der Suche nach einem Song befindet, ein wirklich grandioser Einfall. Das vorzeitige Ende bringt ‚Jigsaw’. Man wird also noch mal experimentierfreudig und packt einen balladesken Beginn, pianöse Einspieler in ein wunderbares Punkrock-Gewand, das der Band ebenfalls gut zu Gesicht steht. Schade, dass der zweite Streich des Quartetts nach nur 37 Minuten schon wieder zu Ende ist.

Wer mir jetzt noch erzählen will das weibliche Vocals nichts im Punk-Biz verloren haben, dem lege ich dringend ans Herz mit diesem Album seine Meinung zu ändern, denn Tsunami Bomb liefern mit „The Definitve Art“ ein wahres Meisterwerk ab. Kaufzwang.

Nils Manegold






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