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Another Illusion

Label: Radar Music (2006)

Kurz und prägnant präsentiert Universal Mind seine Bandbiografie. 1999 Gründung durch Tom Vörös, Thomas Philipp & Steffen Sturm. Ein Jahr später ist schon die erste Demo im Kasten. Ein neuer Gitarrist, Joss Roßmann, stößt zu Band und bringt ihr die Idealbesetzung. Im gleichen Jahr, 2002, folgt eine Eigenproduktion, die den Namen „Faces Of(f)“ bekommt. Im darauf folgenden Jahr gewinnt man einen regionalen Bandwettbewerb. Ein komplett neue Demo Scheibe wird aufgenommen und es folgen die ersten Samplerbeiträge. Die Aufnahmen zum Debüt werden gestartet und finden in diesem Jahr, 2006, ihr Ende. Nun ist Universal Mind mit „Another Illusion“ bereit um den Markt mit seinem eigenen Sound zu erobern.

Die ersten Töne die aus dem CD Player kommen erinnern an frühe Monster Magnet Werke, doch man merkt schnell, dass dies ein Trugschluss ist. Spätestens wenn der Gesang einsetzt, hört man den deutlichen Unterschied. Universal Mind setzt auf viele Stilmittelchen und nutzt verschiedenste technische Kniffe um den Sound etwas abzurunden. Seltsamerweise ist von dem psychodelic, dass die Band spielen will kaum was zu hören. Ab und zu hört man ein wenig davon heraus und muss dabei ein wenig an alte Edgar Wallace Filme bzw. die Musik aus diesen Filmen denken. Das liegt ohne Zweifel an den Orgelklängen aus dem Keyboard, die immer mal wieder durchscheinen. Ansonsten bieten die Jungs aus dem Marburger Raum angenehmen, tanzbaren und weichgespülten Rock, der gut auf Studentenparties passt. Da die vier Musiker alle Studenten sind, wissen sie scheinbar, wie sie bei ihren Kommillitonen punkten können. Favorisierte Titel herauszugreifen ist bei „Another Illusion“ kaum möglich, da sich die Songs bezüglich Qualität und Hörbarkeit kaum unterscheiden. Hier liegt leider ein Knackpunkt, die Stücke unterscheiden sich etwas zu wenig. Es gibt nichts wirklich Besonderes, was man nicht anderswo schon gehört hätte, auch wenn der Mix dieser Unbesonderheiten nicht schlecht ist.

„Another Illusion“ kann man sich mal anhören, aber der Langzeitspaß bleibt aus, denn dazu bietet die Musik zu wenig Anreiz.

Winfried Bulach