Reviews

V.A.
20 Years Too Soon - A Tribute To The Nomads

Label: Wild Kingdom (2003)

Eine richtige Überraschung erlebte ich bei dieser CD. Als eigentlicher Hasser von Tribute-Alben war ich nicht sonderlich begeistert diese in meinem Briefkasten zu finden. Stutzig machte mich, dass ich den Bandnamen der tributierten Band noch nie vorher gehört hatte, also erstmal informieren. Aus Schweden stammt diese immer noch existente Band und hat seit Beginn der 80er Jahre im Garagen Rock Stil herumgetönt, ist sozusagen der Opa von Gluecifer, Turbonegro und The Hellacopters. Letztere sind auch mit einem Song vertreten.

Insgesamt 16 Bands und Songs befinden sich auf dem Album, wobei die bekanntesten Bands eben genannte The Hellacopters und auch Electric Frankenstein sind. Alle anderen waren mir höchstens dem Namen nach ein Begriff. Das verblüffende war allerdings, dass fast alle 16 Tracks trotz stilistischer Vielfalt zu gefallen wussten. Gerade unbekannte Truppen wie The Sewergroovers überzeugen mit den eh schon genialen Songs. In diesem Fall gibt es eine Interpretation mit viel Western Esprit, ganz easy zu hören. The Dontcares zocken in der Dead Kennedys Richtung so richtig hektisch. Absoluter Höhepunkt ist jedoch der Song ‚Surfin The Bars’ von den Yucca Spiders interpretiert. Genialer etwas elvismäßiger Gesang mit Textzeilen wie, „as the Rain hits the sidewalk, the sidewalk hits my head“ machen einfach Spaß. Einzig der letzte Song von Bob Hund (genialer Name) gecovert, fällt ab, wegen des nervigen Schlussparts. Ob punkig im West Coast Style: Super Cricket, normalem Rock: Silvermachine, es ist alles dabei und nichts wird langweilig. Meine persönliche Folgerung aus diesem hörenswerten Tribut ist allerdings, dass ich mir nun einige Sachen von The Nomads zulegen werde. Dieser lässige Stil im zocken der Songs und das hervorragende Songwriting sind wirklich nicht zu verkennen.

Christian Kremp