- An American Werwolf In Raleigh
- The Preacher's Daughter
- Here To Stay
- Re-Animate Her
- Sinderella
- Not Alone
- Dead End
- Misstery
- Family Affair
- I'll Bury You Alive
Label: Cruz Del Sur Music (2005)
Zwei Sänger, Männlein und Weiblein, die sich schiedlich friedlich gleichermaßen die Gesangspart teilen. Interessantes Konzept, das uns Widow hier vorliegen, wenn auch nicht neu. Im gleichen Stil agierten vor ein paar Jahren auch die Italiener von Beholder, die jedoch mangels Qualität (ich erinnere da nur an das Zweitwerk „Wish For Destrcution“) mittlerweile wieder in der Versenkung verschwunden sind. Ob es die Amis besser können, wird sich nun auf dem aktuellen Output „On Fire“ zeigen. Das Cover erfüllt jedenfalls sämtliche Klischees und dürfte das Auffälligkeitskriterium im CD-Regal problemlos erfüllen.
Obwohl Widow mit dieser Scheibe ein typisches Metal Album à la NWOBHM abgeliefert haben, verleugnen sie auch ihre Wurzeln, die im Death Metal beheimatet sind nicht, im Gegenteil: Neben den cleanen Gesangsparts von Lili und Cristofer gibt’s ne Menge Crowls obendrauf und das Beste ist: Das Ganze hört sich noch nicht mal schlecht an. Auf den ersten Song ,An American Werwolf in Raleigh’ bezogen, ist diese Aussage sogar noch untertrieben: Selten so einen grandiosen Opener gehört! Hammerriffs, eingängige Melodien und ein Trommelwirbel, der die Nackenmuskulatur auf Vordermann bringt. Die beiden Protagonisten sind zwar nicht die neuen Goldkehlchen des Sternenhimmels; dafür fehlt es beiden an der nötigen Ausdrucksstärke, dennoch harmoniert das Gesangsduo recht gut. Das darauf folgende ,The Preacher’s Daughter’ nimmt ein wenig das Tempo heraus und erinnert in punkto Gitarrenspiel und Gesang sehr stark an die Finnen von Sinergy. Eine herrlich treibende Nummer, mit der man schnell in eine andere Welt abtaucht. Hervorzuheben ist auch die Halbballade ,Not Alone’, die recht verhalten beginnt, sich im weiteren Verlauf aber zu einem stampfenden Rock Song mausert sowie ,Re-Animate Her’, insbesondere durch das famose Gitarrensolo im Mittelteil. Natürlich ist auf dieser Scheibe nicht alles Gold was glänzt. Einigen Nummern wie z. B. ,Here To Stay’ oder auch ,Sinderella’ fehlt das gewisse Etwas, um sich zumindest musikalisch vom Einheitsbrei abzuheben. Zudem hätte die Produktion einen Tick härter ausfallen können, speziell die Drums agieren zu sehr im Hintergrund, wodurch auch ein wenig Power verloren geht. Nichtsdestotrotz bieten Widow gute Unterhaltung auf traditionelle Art und Weise. Ab Track Nr. 7 wird die Schlagzahl noch einmal deutlich erhöht und bis zum Ende der Platte auch nicht mehr variiert. Richtig so, Balladen wären für diese Band eh fehl am Platz.
Ein starker Einstand, den die Amis auf europäischem Boden geben. Lauschproben seien durchaus empfohlen!
Oliver Bender