Reviews

Angelic Vengeance

Label: Demolition Records (2001)

Wykked Witch (die "sündige Hexe") heißen die extrem Metaller aus Florida, die hierzulande noch nicht allzu bekannt sind. An der Spitze der Band steht Ipek, die halb deutsch, halb türkische Frontschreierin hat die Band im März 1996 ins Leben gerufen und unter ihrem eigenen (!) Label Cauldron Records das Debüt Album „Something Wykked This Way Comes“ (klingelt`s bei einigen? -Iced Earth lassen grüßen…) auf den Markt gebracht. Nach einger Zeit standen dann auch schon Demoliton Records an, um die Band unter Vertrag zu nehmen. Nach einigen Line Up Wechseln konnte Ende 2000 das neue Album „Angelic Vengeance“ in den Damage Studios in Ventimiglia (Italien) aufgenommen werden. Ausführender Produzent war Kit Woolven, der auch schon für Thin Lizzy, Anathema und Cradle Of Filth aktiv war. Genau letztgenannte Band schien es auch Wykked Witch angetan zu haben, denn bei der Music und dem Geschreie existiert doch eine sehr große Ähnlichkeit mit den Gothic-Blackern. Nur etwas wilder und ungezämter erscheint die Vampiric angehauchte Musik, bei der das Geschreie von Ipek und die mörderisch schnellen Drums im Vordergrund stehen. Das komplette Album umfasst in 7 Liedern knapp 40 Minuten und besteht aus einer Konzeptgeschichte, in der eine Christus-ähnliche Frau für ihren Glauben gekreuzigt wird, kurz darauf wiederaufersteht und furchtbare Rache an allen übt. Alle Songs sind sehr schnell und roh, Blast-Beat-Parts kommen genauso wie Double Bass Kracher nicht zu kurz, nur die Atmosphäre, die eigentlich nur im kurzen Intro zum ersten Song ‚Angelic Vengeance’ und bei Rausschmeißer ‚Bastards Are Mine’ vorkommen und Stimmung erzeugen, kommt nach meinem Geschmack bei Wykked Witch etwas zu kurz. Auch das manchmal sehr langgezogene Geschrei von Frontfrau Ipek kann mit fortlaufender CD-Dauer Kopfschmerzen bereiten. Entspannung geben in den Lieder immer wieder die kurzen Passage, in denen Clean gesungen wird und das Geknüppel unterbrochen wird.

Zwischen Dezember 2001 und Januar 2002 können Wykked Witch in unseren Landen auch live mit den Metal-Größen Kreator, Sodom und Destruction auf der „Hell Comes To Your Town“-Tour bestaunt werden und Ihr könnt Euch selbst ein Bild der Metaller aus Florida machen. Für Fans von vielen Screams und schneller, Cradle Of Filth-angehauchter Musik dürften Wykked Witch eine interessante Band sein.

Thomas Schmitt