Reviews

Down Low

Label: Roadrunner Records (2005)

Oha wat dat denn? Sind Pantera zurück? Nicht ganz, aber so einiges erinnert an die Texas Legende, gesanglich wie auch musikalisch. Aber diese Herren kommen aus Israel, also Halbexoten was Metal angeht (halb weil sie nun nicht die ersten von dort sind). Sehr brutal geht es dort ja auch gerne mal zu, das haben sich die vier Spunde gleich mal abgeschaut und treten jetzt Arsch. Aggressiv, mit wunderschönen, eingängig rockenden Metalriffs, sind die Songs gestrickt. Genau richtig um mal wieder abzugehen. Das Tempo wird eher mäßig bis mid aufgebaut, heavy ohne Ende, der Sänger kreischt, grunzt und singt als wäre der Schin Bet (Mossad Gegenstück im Inland) hinter ihm her. Soweit so gut, einzig ein wenig mehr Abwechslung könnte der eine oder andere Song noch vertragen, aber es ist ja auch das internationale Debüt, welches übrigens von Tue Madsen, dem neuen Stern am europäischen Metalproduzentenhimmel, geregelt und gepegelt wurde. Das nationale trug den fantastischen Namen „Some Tits, But No Bush...“, grandios. Fast 40min lang denkt kommt moderner Thrash Metal aus den Boxen und natürlich klingt es nach Pantera, Machine Head und Konsorten. Aber die Mehrzahl der Songs klingt dennoch nicht geklaut, eher inspiriert. Man erwischt sich in der Straßenbahn unweigerlich beim Luftgitarre spielen, wenn Songs wie ‚Down Low‘, ‚Running Against‘ oder ‚Fuckin‘ Rock N‘Roll‘ aus dem Kopfhörer mitten ins Trommelfell treffen. In der ganzen Art wie die Jungs aus dem Morgenland spielen liegt jene Unbekümmertheit, die sooft ein gutes Metalalbum ausmacht, in Ansätzen zitieren Betzefer auch gerne mal etwas Stoner Metal, bleiben aber immer though genug, um richtig Party zu machen. Bis auf ‚Mark‘ ist auch kein echter Ausfall auf „Down Low“ zu bemängeln. Beste Partymucke und durchaus Tanztempel geeignet, nicht nur für Freunde des FCK.

Christian Kremp