Reviews

Means To An End

Label: SPV (2005)

New York Hardcore Brutalos sind mit Studioalbum Nr.9 am Start und sie sind wieder zurück for real. Die letzte Scheibe war schon eine Rückbesinnung auf frühe Zeiten, ohne jedoch völlig überzeugen zu können. Zu sehr waren die Songs von einfallslosem slowen Riffs zerschnitten worden. Diesmal haben sich Porno Evan (Seine Olle inspiriert wohl nicht nur zum Filmchen drehen) und Freunde vorgenommen wieder richtig Arsch zu treten. Mit eindeutig mehr Hardcoreschlagseite, treiben midtemporiffs, geilem fordernden Shouting und hardcoretypischen Backvocals ist dies auch gelungen. Es geht ab und live sollten diese Songs richtig zünden. Die Produktion ist nicht mehr so furztrocken wie bei „Kill Or Be Killed“, sondern hat ein wenig mehr Dreck zu bieten und das bei mehr Drive, ist klar was das heißt oder? Auch textlich ist man ein wenig gewandert, war es beim letzten Mal noch sehr politisch, ist dieses Mal die Individualschiene gefragt. Zu Beginn des Albums warten drei schon richtig gute Songs auf den geneigten Fan, aber ‚Filled With Hate‘ ist dann ein einziges Fest für alle Biohazardfans, Seinfeld in Topform, da muss man mitrocken und den Refrain spätestens beim zweiten Durchlauf mitgröhlen, dazu noch die typischen Soli, die auf „Means To An End“ deutlich ausgereifter und passender klingen. Es gibt ja zur Zeit viele New School Hardcore Combos, doch sie alle bekommen hier deutlich gezeigt, dass Biohazard noch nicht am Ende sind. Ich selbst gebe zu, dass ich den Amis nicht zugetraut hätte nocheinmal an die großen Zeiten der Midneunziger anzuknüpfen, doch dieses Album ist der beste Gegenbeweis. ‚Devotion‘, ‚Take It Away From Me‘, ‚Kings Never Die‘ sind einfach Hardcore-Mosh-Granaten, die nach einem Auftritt auf dem Full Force im nächsten Jahr schreien. Überhaupt sollten Besucher dieses Festivals das neue Album dringend anhören, es lohnt sich. Gerade hinten raus wird das Album immer besser.

Christian Kremp