Reviews

Eight Moons

Label: Revolver Records (2003)

Dass England mit Acts wie Deep Purple und Black Sabbath die Geburtsstätte des Heavy Metal darstellt und einige der einflußreichsten Schwermetall-Acts überhaupt hervorgebracht hat ist genauso unbestritten wie die traurige Tatsache, daß die Insel seit einigen Jahren im Bereich Old School-Metal als totales Ödland angesehen werden muß, kamen doch nur noch wenige bis sehr wenige traditionellen Metal spielende Bands an die Oberfläche. Stattdessen wurde über den großen Teich geschielt und alles abgekupfert – von den Acts selber genauso wie den (Print-)Medien.

Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass mit Biomechanical eine Band aus dem Underground getreten ist, die bereits mit ihrem Debut „Eight Moons“ dazu fähig ist, metallisches Altertum, sprich: den guten Achziger-Spririt mit der Moderne zu verknüpfen. Härte trifft auf Melodie und irgendwie klingen Songs wie der alles zertretende Opener ‚The Awakening’ und ‚In The Core Of Darkness’, als würden sich frühe Queensryche und Warrel Dane´s alte (geniale) Combo Sanctuary einen Clash of the Titans liefern, während Distorted erahnen lässt, dass auch die ein oder andere Pantera-Platte ein gern gesehener Gast auf dem Teller, bzw. im Schacht ist. Sänger John K. hat ein echt geniales Organ und klingt über weite Strecken wie der Zwillingsbruder von Queensryche´s Geoff Tate, was auch ideal zum musikalisch dargebotenen passt. Frühe Queensryche spielen progressiven harten Power Metal, wobei hier der von mir eigentlich verhasste Begriff genauso passt wie der Arsch auf den Eimer. Um beim Thema „progressiv“ zu bleiben: ‚No Shadows’ klingt, als würden Pantera zusammen mit Dream Theater jammen und ein wirklich hartes Brett erschaffen, während der Titeltrack wirklich sehr nach epischeren Queensryche klingt und mittels Spoken Word- und ruhigen, mit Keyboards angereicherten sphärischen Parts auf Laut/Leise-Dynamik setzt, allerdings manchmal auch etwas zerfahren, bzw. zu überladen wirkt, ohne dabei gleich in Blind Guardian-Reviere vorzudringen. Hat irgendwas von Filmmusik!

Das hammermäßige Feeling-Monster ‚Save Me’ und der finale Schlag ins Gesicht namens ‚Point Of No Return’ runden dann ein wirklich gelungenes Debut ab, das Lust auf mehr macht. Genauso professionell wie die Mucke kommt auch die Verpackung her; die CD befindet sich in einem schicken Pappschuber und das einfach gehaltene Cover bzw. die Zeichnungen im Booklet machen wirklich was her.

Eine Band, die man im Auge, bzw. im Ohr behalten sollte; sollte die nächste CD etwas dynamischer produziert sein und noch etwas mehr Wert auf zwingende Arrangements gelegt werden, könnte da ein neuer Hammer auf uns zukommen. Ich freu mich schon auf Album Nr. 2!

Michael Meyer