Reviews

Outlaw Anthems

Label: Victory Records (2002)

Seit 1995 machen die Bostoner Jungs von Blood For Blood mit ihrem eigenen Hardcore Stil die Bühnen unsicher und sind in diesem Jahr mit ihrer neuen Scheibe „Outlaw Anthems“ am Start. Nach einer etwas längeren Ansage geht es bei den folgenden zehn Songs gleich richtig zur Sache. Der Opener ‚Mother Dear’ und ‚So Common, So Cheap’ weisen einen guten Mix aus European Hardcore und stink normalen Punkrock Riffings auf, nebenbei kommt der zweistimmige Gesang beider Songs gut zur Geltung, allein der Chorus vom erstgenannten Track ´I will spit in your face...´ zeigt eindeutig auf, woher ihre sie Texte beziehen und wie sie letztendlich zustande kommen (Satement von Sänger Erick Medina: ´We want to hear music about the shit we saw and faced everyday!´). Mit geballter Power, aber in ungewöhnlicher melodischen Art geht es in ‚Ain´t Like You (Wasted Youth II)’ zur Sache. Gefolgt wird dieser Track von ‚Dead End Street’, der durch seinen typischen Punk-Chorus überzeugen kann, ohne jedoch dabei die Härte der Musik ein zu büßen. Für die Hartgesottenen unter euch gibt es gegen Ende des Longplayers noch genug Hardcore Songs zu hören, um mit ‚Love Song’ und ‚Some Kind Of Hate’ nur zwei zu nennen. Mein persönlicher Favorit ist allerdings der Titel ‚White Trash Anthem’, ein richtig gut gelungener Melodicore Song, der Beachtlicherweise zum mitsingen animiert. Das Ungewöhnliche an dieser CD ist, dass man von einer amerikanischen Band den europäischen Hardcore vorgesetzt bekommt. Wer also im Hardcorebereich zu Hause ist dürfte an Blood For Blood gefallen finden, aber auch die etwas zarter betuchten Leute würden den einen oder anderen Track nicht so schnell vergessen.

Nils Manegold