Reviews

Plastic Skies

Label: EMI Music (2002)

Nach schier ewigen Warten kann ich nun endlich die neue Bodyjar in den CD-Player legen. Im März 2002 kam „Plastic Skies“ bereits auf den Australischen Markt und wurde von allen Seiten hoch gelobt, in Europa hingegen konnte man diese Scheibe erst im November käuflich erwerben. Bleibt nur noch eine Frage übrig warum?

Die vier australischen Musiker legen einen Einstieg (‚Is It A Lie?’) voller Power und Rock pur dahin, so dass man instinktiv nach mehr verlangt, was man auch promt geboten bekommt. An zweiter Stelle folgt dann schon gleich mein Fave ‚One In A Million’. Ein genialer Lovesong, der keineswegs kitschig daherkommt, sondern richtig abgeht ohne jedoch seine Message zu verlieren. In ‚Make A Difference’ besinnt man sich auf die alten Tage und robbt ein Punkrock-Kracher runter, das manche mit den Ohren schlackern werden, allerdings vermag ‚Make A Difference’ nicht ganz an die Klasse von ‚Sequel’ heranzukommen. Eine weitere Überraschung versteckt sich hinter dem Song ‚Too Drunk To Drive’, denn hier wird ein gefühlvoller Punkrocklovesong in Duettform dargeboten, wer die allerliebst-herrliche weibliche Stimme verkörpert ist mir leider schleierhaft. Ein weiteres Highlight mit schönen Zeilen, einem eingängigen Refrain und einer Melodyline, die einen sofort mitreißt bietet ‚Underwater’. Zu guter letzt wehen dem Zuhörer eher ungewöhnliche Töne in die Ohren, denn ‚Dry Gin’ ist eine klassische, akustisch angelegte Rockballade, die einem durch und durch geht.

Um nun die Antwort auf die obige Frage zu geben: EMI sollte die nächste Bodyjar weltweit zur selben Zeit veröffentlichen und nicht erst warten wie sie in Down Under ankommen, da herrschen andere Verhältnisse.

Bodyjar haben mit „Plastic Skies“ ein richtig gutes Punkrock-Album abgeliefert, das trotz aller Lorbeeren nicht an „No Touch Red“ vorbeikommt. Nichts desto trotz ein Pflichtkauf für Punkrocker.

Nils Manegold