Reviews

Live In A Dive No.2

Label: Fat Wreck Chords (2002)

Der zweite Teil der Fat Wreck Chords Serie „Live In A Dive“ ist im Handel erhältlich, diesmal die Jungs von Bracket, die seit Anfang der 90er die ´Welt´ unsicher machen. Zwar haben die Buben erst zwei Longplayer (die man noch käuflich erwerben kann) auf den Markt, aber das ist kein Grund an dieser Livescheibe vorbeizukommen, denn zum einen ist dieser Silberling gespickt mit Extras und zum anderen sollte man seinen Sammlertrieb befriedigen (wäre schlimm wenn man als Hörer von Fat Bands eine Folge der Serie verpasst). Erstmal zu den Extras: das Booklet besteht, wie auch im ersten Teil, aus einem Comic der Band. Die CD weist wieder einmal ein Interview, was diesmal recht kurz ausfiel (lediglich drei Minuten), zwei Videoclips ‚Circus Act’ und ‚Trailer Park’ und 17 klasse Livesongs auf. Bracket geben knappe 50 Minuten alles was sie zu bieten haben, natürlich in ihrem typischen ´guitar-driven power noise pop´-Sound (Stil laut CD-Info). Bei der Songauswahl haben sie eindeutig wert auf die alten Sachen gelegt, denn vom letzten Album „When All Else Fails“ haben sie lediglich ‚Parade’ auf die Scheibe gepackt. Die meisten Songs (neun an der Zahl) sind von „924 Forestville Street“ und „4-Wheel Vibe“, die beide mittlerweile nicht mehr gepresst werden und anscheinend deswegen noch mal aufgenommen werden sollten, um für die Nachwelt erhalten zu bleiben. Nichts desto trotz bekommt man Punkrock vom feinsten geboten. Ich würde die Songs ‚Talk Show’, ‚Warren’s Song Pt.2’ und ‚Hermit’, die kurioserweise alle hinternander kommen, als beste Songs ansehen, denn sie verkörpern alles was ein gutes Punkrockalbum braucht: Tempowechsel, geniale Melodylines, Singalongs, etc. Erwähnenswert finde ich noch den Song ‚J.Weed’, off-beat, ohohoh-Parts und genialer Bass, den man im übrigen gut raushören kann wenn man seinen CD-Player bis zum Anschlag aufdreht, das erfreut auch die Nachbarn ;) . Auch der 30 Sekunden Song ‚Warren’s Song Pt.8’ ist auf der Scheibe enthalten, allerdings als 1.44 Minuten Version mit einem ruhigem countrymäßigem Gitarrenintro. Scheint ja momentan in Mode zu sein die Tracks vom „Short Music For Short People“-Sampler live zu spielen oder auf eine Live-CD zu verbannen. Naja egal, auf jeden Fall ein Album, das ein Muss für alle Punkrocker, Fat Hörer und Sammler darstellt.

Nils Manegold