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Glaube, Liebe, Hoffnung

Label: Edel (2010)

Seit einigen Jahren sind Betontod eine feste Größe in der deutschen Punkrockszene. Handwerklich gekonnt werden mitsingbare Nummern in ein ansprechendes Gewand verpackt. Textlich bewegt man sich auf gewohntem Terrain: Irgendwo zwischen Jugendrevolte gegen alles und jeden, ein wenig modifizierte No Future-Propaganda und gepflegt nihilistische Ansätze, die sich wohl als postmoderne Gesellschaftskritik verstehen.

Angesichts dieses gedanklichen Ansatzes erscheint der Plattentitel ein wenig überraschend: Mit "Glaube, Liebe, Hoffnung" bewegt man sich zumindest dem Titel nach im Fahrwasser paulinischer Theologie. Der titelgebende Song hingegen entwirft auch keine wirkliche Vision einer besseren Welt. Dagegen werden in 'Ewigkeit' freundschaftliche Gefühle zu westkurvenkompatiblen Mitgröhlrefrains geschmiedet.

Unterm Strich bleibt eine handwerklich gut gemachte Punk CD für Leute, die auf leicht klischeebehaftete Texte stehen. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich oberste Güteklasse.

Frank Scheuermann