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Back For More

Label: Repertoire (1989/2014)

Die Blues Band war irgendwie schon immer ein wandelnder Anachronismus. Gegründet zur Zeit der Punkbewegung, gaben sich die fünf Briten der ursprünglichsten populären Musikform hin und gaben immer einen Dreck auf die gerade angesagten Stile.

Dabei waren die Musiker bereits bei der Bandgründung alte Hasen, die sich schon in den 60er Jahren u.a. bei Family, John Mayall's Bluesbreakers und Manfred Msnn ihre ersten nennenswerten Sporen verdient hatten. Dabei war die Bluesband trotz aller technischen Finesse der beteiligten Akteure nie auf vordergründige Feuerwerke der Spieltechnik aus, sondern suchten von Beginn an ihr Heil in einem kompakten, stimmigen Bandsound, der zuweilen durch Gastmusiker (vor allem die gelegentlich eingesetzten Bläser) zielführend erweitert wurde.

"Back For More" war im Jahr 1989 eine passende Namenswahl für den vorliegenden Silberling, hatte es doch ganze sieben Jahre lang kein Lebenszeichen der Band gegeben. Aber 1989 war auch das Jahr, in dem der Blues nach einem längeren Dornröschenschlaf wieder salonfähig wurde, da Gary Moore seiner alten Liebe für diesen Musikstil mit der legendären Scheibe "Still Got The Blues" mit einem satten Ausrufezeichen Ausdruck verlieh.

Da durften die alten Hasen von der Blues Band sich nicht lumpen lassen, was sie mit "Back For More" auch nicht taten. Diese Scheibe strotzt nur so voe Abwechslungsreichtum. Von akustischem Blues über Big Band Arrangements hin zu hartem Bluesrock und funkigen, tanzbaren Bluesstücken in der Tradition eines Luther Allison ist alles vertreten, was man unter dem Begriff Blues subsummieren kann. Langsam, schnell, balladesk - Blues kann so abwechslungsreich sein. Klasse Scheibe, die jeder Bluesfan einmal antesten sollte. Und vor allem mit größtenteils Eigenkompositionen, sonst eher eine Seltenheit bei dieser traditionalistischen britischen Bluesinsitution.

Frank Scheuermann

8/10






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