Reviews

Clempson, Clem
In The Public Interest

Label: Repertoire (2013/2020)

Clem Clempson kennen vom Namen her wohl eher die Insider des bluesigen und progressiven Rock aus Britannien in den 60er und 70er Jahren.

Seine erste bekanntere Band waren Bakerloo, ein Powertrio, mit dem er 1969 eine Platte auf den Markt brachte (an den Drums Keith Baker, der dann bei Uriah Heep die Platte Salisbury einspielen sollte). Danach kam sein Ruf zu den Jazzrockern von Colosseum, bei denen er als Gitarrist und zunächst auch als Sänger in Diensten stand. Nach deren Ende 1971 ersetzte er Peter Frampton bei Humble Pie und spielte mit denen einige ihrer erfolgreichsten Platte ein (Smokin', Eat It), bevor er mit David Byron von Uriah Heep die Band Rough Diamond aus der Taufe hob, aus der dann nach Byrons Abgang die Truppe Champion werden sollte. Danach jede Mensge Arbeiten mit Jack Bruce und dibversen Rock-, Jazz- und Bluesgrößen, bis zur Colosseum Reunion in den 1990er Jahren. Mit "In The Public Interest" legte er dann tatsächlich 2013 sein erstes Soloalbum überhaupt vor, das nun auf Vinyl erstmals zu genießen ist. Zur genaueren Entstehungsgeschichte habe ich damals mit ihm auf Tour ein ausführliches Interview geführt, das ihr hier bei uns nachlesen könnt. Die Vinylausgabe klingt in meinen Ohren wärmer als die CD, auch wenn das Plattencover jetzt in vergrößerter Form immer noch nicht so wirklich an mich geht.

Er bietet uns das, was man erwarten würde: Knackigen Rock, abgehangenen Blues und eine große Portion musikalischer Spontaneität, begleitet von einer großartigen Band. Die Gitarre im Mittelpunkt, wie man es auch erwartet hätte. Hoffentlich braucht er für seine nächste Soloplatte nicht wieder 45 Jahre!

Frank Scheuermann

9/10 






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