Reviews

Everything I Touch Falls To Pieces

Label: Victory Records (2002)

Die aus dem Land der utopischen Vorstellung „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ stammenden Herren, zelebrieren ihre Musik mit einer Brutalität und einem Rigorismus, der einem eine etwas längere Denkpause abverlangen würde, wenn man versuchen wollte etwas Ähnliches in der Musiklandschaft zu finden. Wenn man sich die mit Übereifer dargebotenen Breaks weg denkt, könnte man auf Grund der stark nordisch beeinflussten Gitarren, sie zu skandinavischen Black Metal Bands ordnen. Aber da dies nicht der Wahrheit entspricht, sondern eher mein Wunsch darstellt, muss ich mich notgedrungen der Wirklichkeit stellen. Der Gesang erinnert mich ab und an, irgendwie an Chris Barnes oder Georg Fisher und kaum hab ich mich mit dem Gedanken halbwegs abgefunden kommt ein Song wie ‚Graven Image’ daher und verleitet mich an Eric, von Hate Eternal zu denken. Mit zunehmender Spieldauer nehmen die Breaks ab. Tja, aber nicht völlig. Die Übergänge von genialem Doublebass hin zu den Breaks sind mir persönlich einfach zu grob. Entweder man macht Black Metal mit einem gehörigen Einschlag von Death oder Nu Metal, aber beides unter eine Hut zu bringen ist nicht nur äußerst schwer sondern auch nicht angebracht. Um es prozentual auszudrücken: 25% Nu Metal, der Rest ist absolut gepflegt und entspricht auch meinen Gedanken bezüglich der Sänger und deren Ausrichtung. Die Songs sind zu einem Großteil gute Nackenmuskeltrainer, wären da nicht die...Die anfänglich erwähnte Brutalität findet sich in jedem einzelnem Song wieder und genau dieser Umstand ist es, dem diese Platte das Prädikat „Ja, ganz nett“ einbringt. Hät ich doch beinahe das äußerst ruhige, zum entspannen und meditieren anregende Liedchen ‚Doraematu’ zu erwähnen vergessen. Dieser Song ist die absolute Ausnahme und präsentiert die Herren in einem Lichte, dass man wegen der zuvor dargebrachten Nummern nicht gedacht hätte Fazit: Brutal und ungewöhnlich rigoros aber mit (zu häufigen) zu gewöhnungsbedürftigen Breaks. Aber auch mit Überraschungsmomenten!

Mein Tipp: Rein hören und selbst entscheiden!

Carsten Rothe