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The Dead And Dreaming

Label: SPV (2004)

Na herzlichen Glückwunsch! Da denkt man, das ganze Nu-Metal-Zeug befände sich auf dem absteigenden Ast zurück dorthin, wo es meiner Meinung nach hingehört: in die Versenkung, da werfen uns die Amis Dry Kill Logic mit „The Dead And Dreaming“ ein Exemplar dieser vom Aussterben bedrohten Spezies auf den Tisch und bringt den gegenwärtigen Schreiber in Verzweiflung. Subjektiv gesehen hätte ich die Scheibe nach einer Minute aus dem Player befördert, objektiv gesehen ist die Mucke ein gefundenes Fressen für alle, die dem abgefahrenen Zug Nu-Metal noch immer hinterher weinen. Und um auch mal wieder etwas Subjektivität in den Raum zu werfen: Songs wie das zur Single auserkorene ‚Paper Tiger’ und der Hassbolzen ‚Push / Pull’ beeindrucken durchaus und kratzen gewaltig an dem Scheißhaufen aus Korn, Slipknot und System Of A Down und mit dem getragenen ‚Then You Lie’ befindet sich sogar ein richtiger Ohrwurm auf der Scheibe, wogegen der Opener ‚Lost’ einfach nur nervt. Ist aber, wie oben schon erwähnt, alles Geschmacksache, und wer auf die typischen Trademarks aus Laut / Leise-Dynamik (Gebrülle und melodischer Gesang) und Groove setzt, kann durchaus den „Toten und Träumenden“ ein Ohr schenken.

Übrigens: für Leute, die mir erzählen wollen, dass Nu-Metal hart sei, hab ich folgenden Tipp: Exhorder ‚Slaughter In The Vatican’! Noch Fragen?

Michael Meyer