Reviews

Day Eleven
Sleepwalkers

Label: Dockyard1 (2007)

Finnland, ein Wort das immer wieder im Bereich unserer liebsten Musik fällt. Und meistens steht dies für bestens gelungene Alben. Mit ihrem Debütalbum "Almost Over Everything" hat die fünfköpfige Band schon in der Heimat Erfolge gefeiert. Nun soll mit dem zweiten Werk "Sleepwalkers" auch der deutschsprachige Raum erobert werden.

Was machen Day Eleven für eine Musik? Rock mit metallischen Einflüssen? ProgRock mit Pop Einflüssen? Punk Rock oder Grunge? Auch nach mehrmaligem Hören ist es unmöglich ein Genre zu benennen. Man kann es einfach nicht genau sagen. Aber wozu sich den Kopf zerbrechen. Wir nehmen es einfach als eine gute Mischung von allem auf. Begrüßt wird man mit verzerrten Gitarren und kräftigen Drums. 'Dissonance Fadin' titelt sich der Opener und fällt eventuell unter den Punkt Punk Rock. Zumindest kann man Vergleiche mit Green Day ziehen, wobei diese keine ruhigen Stellen hervorbringen wie Day Eleven. Bei 'Message' wird der Gesang direkter, kräftiger und wird in den Vordergrund geschoben. Weiterhin gibt es hier ein nettes Gitarrensolo zu hören. Metallischer wird es bei 'If Nothing Comes To You'. Vom Vers zum Refrain gibt es einen schlagartigen Unterschied von ruhig zu schnell. Ist ok, kann man sich antun. Track Nummero 4, 'Untitled': verzerrte Backroundvocals, emotionaler Gesang und ein gutes Spiel von Gitarren und Drums. Der unschlagbare beste Song des Silberlings. Ein wirklich gut gelungene Punkballade. Einfaches Drumming und ruhige Gitarren machen 'Coma' nicht gerade zu einem hervorragenden Song. Der Track ist etwas langweilig und kann nicht überzeugen. Erkennbar durch seine relativ hohe Vocaleinlagen und ständigem "Yeah! Yeah!" eher ein einfacher Radiohit für den momentanen Rockhype. 'Blood Runs Thick' ist ziemlich Grunge belastet und gibt im Refrain wieder einige Punkeinflüsse frei. 'Your Cloud' ist auch trotz seinem recht ausdrucksvollem Refrain nichts Besonderes. Abgesehen vom Gitarrensolo ist auch der nächste Track 'The Absolute' nicht hervorzuheben. Es geht also ruhig und verträumt weiter wie bisher. Bei 'Whenever You Say You Love Me' gibt es nun ein paar härtere und flottere Passagen. Ein Anspieltipp fürs Ausprobieren im Plattenladen! Zum Abschied spielen Day Eleven einen fast sieben Minuten langen weichen Rocksong, zumindest was die Verse angeht. Im Refrain gibt es wieder etwas Grunge und dunklere Passagen. Auch einer der besseren Tracks.

Ruhig und Verträumt. So ist "Sleepwalkers". Manchmal vielleicht etwas zu verträumt. Man sollte also lieber kein Punk Rock Album erwarten. Fazit: Ein recht nettes, ruhiges Album welches man sich vorher im Plattenladen einmal anhören sollte bevor man zuschlägt. Die Begeisterung hält sich leider in Grenzen. Doch zum Glück ist und bleibt Musik reine Geschmacksache.

Steffie Krämer






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