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Snapshot Lamento

Label: Winged Skull Records (2007)

Der Name von Do Androids Dream Of Electrical Sheep? sollte jedem bekannt sein, denn es handelt sich um den Titel von einer Geschichte des Autors Phillip K. Dick, die den Stoff für den Film "Bladerunner" lieferte. Daheim in Luxemburg fand sich die Band aus Bruchstücken der Bands Actarus, Desiderate, Ganesha, Poshblokes und Petrograd zusammen. Dieser Flickenteppich aus Bands, Stilen und Einstellungen wurde 2004 zusammengenäht um zu musizieren. Bereits im gleichen Jahr kam eine 10 Track EP auf den Markt. Nach Touren in der Heimat, Deutschland, Frankreich, Tschechien, den Niederlanden, Österreich, Großbritannien und Belgien soll nun die erste "richtige" Scheibe mit dem Titel "Snapshot Lamento" folgen.

Von Flickenteppich ist musikalisch keine Spur, denn die Instrumente harmonieren gut miteinander, allerdings auf Hardcoreart. Leider ist geht der Gesang hinter den Instrumenten etwas unter was ein wenig schade ist. Auch die abrupten Wechsel im instrumentellen Teil sind etwas zu häufig und zerstückeln den ersten Song unnötigerweise. Im zweiten Stück sind die beiden Fehler schon deutlich weniger schlimm, doch fehlt immer noch ein deutlicher roter Faden oder eine Melodie an der man sich akustisch festhalten kann um der Band zu folgen. Die Stücke klingen teilweise etwas willkürlich runtergespielt und lassen die typische Hardcoreattitüde missen, auch wenn es lobende Gegenbeispiele in Form von einzelnen Passagen gibt, so ergibt sich insgesamt ein sehr durchwachsenes Bild. Nach den knapp 38 Minuten bleibt ein fader Beigeschmack zurück, dass es zahlreiche andere Hardcorebands da draußen gibt, die zeigen, dass es auch anders geht, nämlich besser und mit mehr Zusammenhang.

An Energie fehlt es der Band nicht, aber leider an einem Konzept, welches das Album ordnet und leichter hörbar macht. Vielleicht wird es ja beim nächsten Album besser, aber Snapshot Lamento ist nicht der große Wurf den sich eine Band bei ihrem Albumdebüt wünscht.

Winfried Bulach