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Turning To Crime

Label: earMusic (2021)

Die jetzt auch noch.... war mein erster Gedanke, als ich erfahren durfte, dass Deep Purple nun auch ein Covers Album auf den Markt bringen würden.

Es dürfte wohl klar sein, dass sie damit ihren Hattrick mit Nummer 1 Alben definitiv unterbrechen würden. Warum tut man dann so etwas?

Die Antwort erschließt sich sofort, wenn man das Ergebnis hört: Den Jungs hat es einfach Spaß gemacht!

Dabei ist nicht alles der reinste Genius. Einfach strukturierte Bogienummern mögen erklären, wo die frühesten Einflüsse der Band lagen. Aber sie sind eindeutig weniger spannend. Dafür punkten Deep Purple mit den Songs aus dem Garage- und Psych-Umfeld. Zwar ist "7 & 7 Is" in dieser Gestalt nicht meine Lieblingsversion, weil Love's Original räudiger und Alice Cooper's Version so unfassbar punkig ist, dass man aus Ehrfurcht erstarrt. Trotzdem ist diese hier ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Shapes of Things ist ebenfalls sehr stark und die Lässigkeit, mit der man sich an das fast unspielbare "Dixie Chicken" von Little Feat macht ist beeindruckend.

Und noch einmal zurück zum Anfang: Auf ihren ersten drei Platten hatten Deep Purple sowieso jede Menge Coverversionen. So gesehen ist das eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Und das augenzwinkernde Cover und der lustige Plattentitel (man klaut eben die Lieder anderer und dafür erkennungsdienstlich bearbeitet....) ist aucgh wundervoll.

Fazit: Kein Muss, aber ein deutliches Kann!

Frank Scheuermann

8/10