Reviews

Principles Of Pain

Label: Locomotive Music (2002)

Elegy gehören mit Sicherheit zu den musikalisch besten Prog. Bands, leider hat das bisher kaum jemand mitbekommen und das trotz mittlerweile fünf Studioalben. Nichtsdestotrotz bleiben sie ihrer Linie treu, ihr neues Album „Principles Of Pain“ knüpft nahtlos an das hohe Niveau des Vorgängers „Forbidden Fruit“ an. Ging’s bei der letzten Scheibe noch um bedrohliche Visionen, so steht diesmal die Liebe im Vordergrund der Scheibe, die aber nicht als Konzeptalbum zu verstehen ist. Vanden Plas Keyboarder Gunter Werno, der bei „Forbidden Fruit“ noch als Gastmusiker aushalf, ist nicht mehr dabei, die Keyboardarrangements wurden innerhalb der Band aufgeteilt. „Principles Of Pain“ ist ein typisches Elegy Album, versehen mit einem hohen Maß an spielerischer Klasse auf höchstem technischen Level. Vor allem die Rhythmusfraktion um Drummer Dirk Bruinenberg und Bassist Martin Helmantel macht einen hervorragenden Job. Die Keyboards werden ungemein variabel gespielt, teils etwas futuristisch (‚Under My skin’), teils klassisch (‚Silence In The Wind’). Ian Perry ist mit Leib und Seele dabei und verleiht den Songs unheimlich viel Tiefgang. Dazu gesellt sich ein ebenfalls starker Patrick Rondat, dessen Gitarrensoli zwar teilweise sehr verspielt wirken, aber niemals an Überhand gewinnen und so manchem Song das I-Tüpfelchen verleihen (‚Walking Nightmare’). Herausheben möchte ich vor allem zwei Uptemposongs. Zum einen ‚No Code No Honour’, eine geile Mitshoutnummer, ausgestattet mit furiosen Bassläufen, und zum anderen ‚Pilgrims Parade’, das fast gänzlich ohne Keyboardparts auskommt, einer der härtesten Songs mit einem starken Refrain. Die restlichen Stücke pendeln sich allesamt im Midtempobereich ein, mit ,Silence In The Wind’ rundet eine starke Ballade das gute Album vollends ab, von der auch noch eine Akustikversion vertreten ist.

Ob Elegy diesmal den Durchbruch schaffen, sei mal dahingestellt. Die Voraussetzungen sind mit „Principles Of Pain“ allemal gegeben, reinhören lohnt sich auf alle Fälle.

Oliver Bender