- Strange Tomorrow
- Another Time
- Sweet Charlotte
- Growing Colder
- When We Dance
- Peace of Mind
- Fading Expectations
- Alone
- Sound Of Silence
- Split Infinity
- Progressive Man
- A New Day
- On The Edge
Label: Al!ve (2005)
Evenless besteht seit 1999 aus Martin, Sebastian, Lars und Ulf, die ihren Stil als Extrakt aus Therapy, Filter und Jimmy Eat World beschreiben. Ganz so schlecht ist die Beschreibung nicht, aber dazu später mehr. Bereits 2003 kamen die vier Jungs mit ihrem Debüt heraus, welches unglaublicherweise ein Konzeptalbum über Schuld, Sühne und Egoismus ist. Nach diesem konstruierten Werk, was nicht jedermanns Sache ist (wie es des Öfteren bei Konzeptalben ist), kam 2004 ein „normales“ Werk welches den Namen „Songs From The Basement“ bekam. Damit fuhr man eine Menge guter Rezensionen ein, die die Band auf einer Welle weiter trug und bereits ein Jahr später zu ihrem aktuellen Werk „Split Infinity“ führte.
Wie oben erwähnt ist die Eigenbeschreibung ziemlich passend. Die Aufmachung kommt von Jimmy Eat World, wobei vor allem der Gesang sehr stark davon angehaucht ist. Die Gitarrenarbeit zeigt Gemeinsamkeiten mit den Nordiren von Therapy?, hat sie teilweise doch eine wesentlich härtere Gangart als die Band um Jim Adkins. Das Ergebnis lässt sich sehr gut konsumieren, da es extrem professionell klingt. Es wird schlagartig klar, warum die Gruppe aus Nordrhein-Westfalen so gute Kritiken an Land gezogen hat und die H-Blockx musikalisch unterstützen durfte. Abgesehen von den Filter-Einflüssen, die doch ab und zu sehr deutlich herauskommen, rockt jedes Stück auf „Split Infinity“ was das Zeug hält. Frische Musik in diesem Stil ist sehr willkommen, da ihre Vorbilder (noch?!) keine qualitativ hochwertigen Nachfolger in die Musikwelt gerufen haben. Das beste Stück ist der Titeltrack, der alle Elemente des Evenless-Sounds in sich vereinigt. Melodisch, hart und kompromisslos tritt die Band in den Arsch des Zuhörers, dass es einfach Spaß macht seinen Kopf im Takt des Schlagzeug wogen zu lassen. Um zu demonstrieren, dass progressive Musik ebenfalls von ihnen zelebriert werden kann, präsentiert sich danach das Opus ‚Progressive Man’, welches die verschiedenen Facetten der Truppe nochmals erweitert und ganz neue Grenzen schafft.
Zu gut um wahr zu sein, was Evenless da geschaffen hat. Würde „Split Infinity“ in die Medienmaschinerie gesteckt werden, würde es in die Charts einschlagen wie eine Bombe, aber vorerst bleibt diese geniale Stück Musik den Liebhabern des Rock und Metal vorbehalten. Unbedingt anhören!
Winfried Bulach