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Eyes Of Soul

Label: Locomotive Music (2004)

So langsam scheint der Samba in Brasilien Konkurrenz zu bekommen. Immer mehr Bands strömen aus Südamerika auf den europäischen Markt, auf dem mit Angra sicherlich der prominenteste Vertreter aus dem Land des Zuckerhutes zu finden ist. Das wissen natürlich auch die Jungs von Eyes Of Shiva und so wurde kurzerhand Angra Keyboarder Fabio Laguna als Produzent für die Scheibe verpflichtet, für den Mix zeichnet sich Dennis Ward (u.a. Pink Cream 69) verantwortlich.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Trotz der o. g. Namen ist die Produktion allenfalls durchschnittlich, vor allem den Sound der Platte hätte man ruhig etwas pompöser gestalten können, da fehlt oftmals das letzte bisschen Power. Musikalisch pendelt die Band zwischen zwei Welten. Progressive Züge kennzeichnen die Power Metal basierten Songs, die oftmals den Einfluss italienischer Metal Bands heutzutage widerspiegeln. Dafür spricht auch Sänger André Ferrari (was für ein Name), der mit Sicherheit kein Schlechter ist, aber mit seinem überaus hohen Organ nicht gerade neue Trends setzt. Hier fehlt auch ein wenig Flexibilität in der Stimme, sodass eine gewisse Eintönigkeit nicht zu verleugnen ist. Die Songs sind an sich für ein Debüt recht ordentlich, man merkt der Band ihre Spielfreude an auch wenn man es hier und da zu sehr übertreibt. Deutlich wird dies vor allem in den viel zu langen Instrumentalphasen, die einige Tracks ganz schön ziehen. Zudem sind die Jungs für solche Soli (noch) nicht genug, sodass man solche Spielereien besser erst mal in der Schublade gelassen hätte. Das sie es besser können, beweisen sie z. B. mit dem Song ,Lampiao’, dass mit Abstand beste Stück des Albums. Die treibenden Metalparts werden mit folkloristischen Einflüssen gepaart, die dem Song die Krone aufsetzen. Ähnlich gelagert ist auch der Titeltrack, wenngleich er nicht ganz dieses Level erreicht. Ansonsten ist mit Sicherheit noch nicht aller Tage abend um Songs wie den flotten aber auch eintönigen Opener ,Eagle Of The Sun’, den reinrassigen Powermetal Track ,Just A Miracle’ sowie das episch beginnende ,Psychos Of The New Millenium’ (starker aber viel zu selten vorgetragener Chorus) in Zukunft zu toppen.

Eyes Of Shiva zeigen gute Ansätze und liefern ein ordentliches Debüt ab ohne jedoch zu glänzen. Luft nach oben ist noch reichlich vorhanden.

Oliver Bender






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