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Kilt The Konvention

Label: Point Music (2006)

Köln, Karnevalhauptstadt am Rhein, ist die Heimat der Kombo Ezperanza. Die Nu Metaller bringen ihr Debüt nun an den Mann, nachdem man den ersten Schritt 2004 mit einer selbstbetitelten EP getan hat. Wie bei Less Than Jake übernimmt der Drummer die Arbeit des Songwritings. Das führt dazu, dass die Songs von Ezperanza etwas unkonventionell und progressiv sind. Das CD-Artwork ist ebenso ungewöhnlich gewählt und passt nicht ganz ins Metalgenre: Eine Frau, bekleidet mit kariertem Rock und schwarzen Stiefeln, die mit einem goldenen Apfel zur Sünde verführt. Doch nun zum musikalischen Inhalt.

Ein nettes Brett kommt einem gleich zu Beginn der Scheibe entgegen. ‚Drowning In Myself’ zeichnet sich durch seine griffigen Gitarrenriffs und geht direkt zum Zuhörer über. Es folgt die erste von vier Interludes, die sich allesamt unterscheiden und die Songs scheinbar in Kapitel unterteilen. Es folgt ein weiterer heftiger Titel der durch aggressiven Riffings und ebenso aggressiven Gesang gestaltet ist. ‚Vermillion’ hat aber trotzdem seine Ruhepausen und auch progressive Parts, wie sie deutlich im Instrumentalteil zur Mitte des Stücks zu hören sind. Der Titeltrack der Scheibe unterscheidet sich zu Anfang deutlich von den übrigen Werken. Er hat einen Hauch von Grunge oder auch Alternative Rock und besitzt einen sehr eingängigen Refrain mit einem sehr angenehmen Gitarrenzwischenspiel. Dann bricht das nächste „Kapitel“ an, welches durch zwei Interludes vom Rest getrennt ist. In ‚Another Lulla-Bye’ ist ein ganz leichter Korn Einfluss ist zu hören, allerdings aus deren alten Tagen. Nicht ganz so stampfend und aggressiv, aber dennoch ziemlich genial gemacht. Es gibt noch zahlreiche weitere Songs auf dem mehr als fünfzig Minuten langen Silberscheibchen, die alle in die gleiche, sehr eigene, Kerbe hauen.

Der Stil von Ezperanza ist sehr angenehm und bietet eine willkommene Abwechslung im Nu Metal Genre. Die vielen verschiedenen Einflüsse wurden von den Kölnern hervorragend ergänzt und in etwas Eigenes verwandelt. Ausprobieren wird wärmstens empfohlen.

Winfried Bulach






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