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From Afar

Label: Drakkar (2009)

Nach "Victory Songs" nun der nächste Longplayer dieser Band, die in den heiligen Hallen der Viking-Fraktion thront, zu Recht.

Aber mit solch einem Album hätte wohl niemand gerechnet, ein Quantensprung in Sachen Dramaturgie, Komposition und Arrangements. Soll heißen, dass heuer das ganze Werk wesentlich vertrackter, komplexer und noch harmonischer daherkommt als je zuvor. Die Trademarks für das Jahr 2009 lassen sich mit Female Backingvocals, Coruseinsätzen und Orchestereinsätzen umschreiben, hymnischer und epischer als je zuvor. Einfach nur gewaltig ist dieses Album.

Begonnen wird 'By The Dividing Stream', eingeleitet durch cleane Gitarren, in sehr getragenem Tempo, was einen ruhig und sanft auf das Kommende vorbereitet, später setzt noch eine Flöte mit sodann, das Intro liegt hinter einem und dann geht es los...Aber diesmal gleich mit den erwähnten Orchestereinflüssen, Gitarren und einem Drumming das wahrlich Freude bereitet, abgerundet, bevor die Vocals einsetzen, das Blasen zur Attacke durch Bläser und schon ist man bei 'From Afar', dem Titeltrack mittendrin angelangt. Man vernimmt die Backingchoruseinlagen. Man verspürt sofort den Drang die Mähne im Takt zu schwingen und die Vocals zu rezitieren und die Airguitar wird durch Air-Horn-Playing ersetzt. Ein Hammersong folgt dem Nächsten, Esprit und Komplexität, Finessen an allen Ecken und Enden. Jeder Song birgt so viele kleine und große Überraschungen die immer nur Freude bereiten, es ist ein Genuss hier auf Entdeckungsreise zu gehen.

Manch ein Kritiker könnte sich verleitet sehen, eine gewisse kompositorische Nähe zu Powermetal à la Rhapsody zusehen, dies ist mit Nichten so. Der ursprüngliche Ensiferum-Charakter ist erhalten geblieben jedoch durch die zuvor erwähnten Neuerungen ergänzt. Weitere Songs um dies Geschriebene zu überprüfen wären 'Stone Cold Metal', bei dem ein Zwischenpart enthalten ist der von Sergio Leone's Westernklassiker stammen könnte, hört sich unvereinbar an ist aber nicht so, einfach nur Hammer. Oder 'Tumman Virran Taa' ein einziger kurzer Männerchorsong, bevor man zum Ende des Albums gelangt.

Mein Tipp: Dies ist kein reines Album mehr, es handelt sich um das erste Opus von Ensiferum, von 10 möglichen Punkten würde dieses Album eine 11 bekommen. Man darf sich schon auf die Tour freuen, wenn dieses Album einer breiten Fangemeinde unterbreitet wird. Wenn vorher schon die Hölle los war, wird es wohl diesmal zum Ausnahmezustand kommen! Geil!

Car Sten






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