Reviews

Mach mich frei

Label: Napalm Records (2015)

Das fünfte Studioalbum der Schwarzwälder Formation, welches wieder mit seinen ureigenen Trades aufwartet: Sehr lange Songs, dadurch wieder eine riesige Vielfalt innerhalb dieser Songs, die Growls von Oliver, die Versiertheit und technische Finesse der Instrumente als auch das Akkordeon, scherzhaft auch als Quetschkommode betitelt, aber gerade dies vermittelt einen sehr speziellen Charakter. Alles wie gehabt könnte man meinen, aber nein, dem ist nicht so.

Nachdem Opener, ein Instrumental, welches frech, atmosphärisch und augenzwinkernd rüber kommt geht es gleich los mit einem der Extended Songs, ‚Schicksals End‘‘. Ebenso ist ein weiteres, sehr bezeichnendes Instrumental zu erwähnen, so in der Hälfte des Albums kommt der Song ‚Im Auge des Sturms‘, eine Vertonung der Stille, der Schönheit umwandet von Zerstörung, musikalisch wunderschön eingefangen. Danach geht es im Sturm weiter mit dem Titeltrack ‚Mach mich frei!‘.

Lässt man die Instrumentals aus der Wertung raus, ist jeder einzelne Song ein Extrawerk in diesem Album. Fulminante Arrangements, Hooks und Riffs, der Einbau von Chorälen als Backing Voice Lines, ein richtig fettes Ohrenerlebnis, ein wahrer Ohrenschmaus. Den Abschluss des Albums ist der Song ‚Finsterforst‘, eine Art Selbstbeschreibung.

Mein Tipp: Dieses Album gleicht einer riesigen Entdeckungsfahrt in puncto Komposition, Arrangements, Intensität, Abwechslungsvielfalt, Innovation und Kreativität. Ein wahres Meisterwerk, ein Opus im eigentlichen Sinn, ein Meisterstück. Betörend und doch so ehrlich mit seinen düsteren Ecken und Kanten. Das erhobene Horn zum Gruße!!!

10/10

Car Sten