- Blackbird
- Fiend Club
- Almost Home
- Beware
- Gorch
- Butchershop
- Ophelia
- Shining
- Lucifer I Am
- Wormwood
- Casket
- You Awful Me
- One Million Light Years From Her
- Frost Bite
- Nothing
- Scream
- Crying On Saturday Night
- Blackbird
- The Best Of Me
- A Generation Coming Down
- Locked Away
- The Eternal Haunting
- Viretta Park
Label: Soulfood Music (2009)
Michale Graves, der (ehemalige) Sänger der amerikanischen Punklegende „The Misfits“ gehört als Conservative Punk zu den umstrittensten Mitgliedern der Punkszene. Man macht sich in einer Umgebung, die von linken und anarchistisch geprägten Parolen geprägt ist selten Freunden, wenn man ein neokonservatives Weltverständnis vertritt. Noch geringer ist die Anzahl der Freunde, wenn man diese von der Mehrheitsmeinung abweichende Position auch noch stolz und lautstark in der Öffentlichkeit vertritt. Nun legt der bekennende George W. Bush-Verehrer (übrigens nicht der einzige legendäre Punk, der dieser Position verfallen war! Man denke nur an den seligen Johnny Ramone!) seine erste Sololiveplatte vor, wobei der Ausdruck „Solo“ durchaus wörtlich zu verstehen ist.
Er spielt sich mit akustischer Gitarre bewaffnet durch Songs seiner ganzen Schaffenszeit durch und begeistert in schönster Singer/ Songwriter-Tradition sein Publikum mit gefühlvoll intonierten Liedern über Gott und die Welt.
Mit seiner musikalischen Heimat –dem Punk- hat das Ganze definitiv nichts zu tun, aber es macht einfach Laune, sich diese Hymnen anzuhören. Dabei verbreitet er zuweilen das Gefühl der Dringlichkeit, das nur Menschen mit Sendungsbewusstsein hervorzurufen imstande sind. Im englischsprachigen Raum werden seine Positionen in Punkkreisen noch heftig diskutiert werden. Wir nicht anglophon kommunizierenden Menschen können uns auf die Musik konzentrieren. Und die liegt irgendwo zwischen Donovan und Nick Drake. Und da gibt es bekanntlich schlechtere Hausnummern!
Frank Scheuermann