Label: Broken Silence (2021)
Ben Granfelt müsste den meisten vor allem aus seinen Jahren bei den britischen Rocklegenden von Wishbone Ash ein Begriff sein. Dort war der Finne einige Zeit lang der Sidekick des unverwüstlichen Andy Powell, der seit knapp 30 Jahren als einzig verbliebenes Gründungsmitglied die Fahne hochhält.
In den letzten Jahren war Herr Granfelt deutlich umtriebiger als sein ehemaliger Boss und hat fleißig eine Studioscheibe nach der anderen herausgebracht. Nun war es wohl an der Zeit, endlich einmal ein Live-Scheibchen nachzulegen, vermutlich auch nach der Erwägung, dass die Menschen nach dem über 18 Monate währenden sinnlosen Eingesperrtwerden durch Pharmalobbyisten in der Politik, ein gesteigertes Interesse an Livemusik, wenigstens aus der Konserve, haben dürften.
Und das macht Herr Granfelt handwerklich zusammen mit seinen ebenfalls finnischen Mitstreitern mehr als respektabel.
Besonders gut finde ich dabei, dass er sich nicht in die Falle begibt, dam Publikum vor allem Wishbone Ash Klassiker zu präsentieren. Natürlich werden auch zwei Nummern (so ich richtig gezählt habe) aus der gemeinsamen Zeit mit Andy Powell zum Besten gegeben, aber im Kontext eines kompletten Konzerts ist das eher zu vernachlässigen.
In jedem Fall steigt die Vorfreude auf eine hoffentlich anstehende neuerliche Tour, wenn nicht das faschistoide Politikerpack seine Apartheidspolitik zwischen Geimpften und Ungeimpften weiter auf die Spitze treibt.
Frank Scheuermann
8/10