Reviews

The Legacy World Tour 2005/2006

Label: Steamhammer (2007)

"Keeper Of The Seven Keys - The Legacy - World Tour 2005/2006: Live in Sao Paulo" ein großer Titel mit großem Inhalt. Helloween beglücken uns mit einer Best Of Live CD der Keeper Werke. Dabei kann doch nur etwas Gutes herauskommen. Gespannt und mit viel Vorfreude wird auf Play gedückt.

Es startet mit einem kurzem Intro, das durch großen Jubel begleitet wird. Die Band betritt nach und nach die Bühne. Mit 'The King For A 1000 Years' geht es mit der Live Aufnahme richtig los. Jedem Fan und auch vielen "abundanmal Hörern" von Helloween dürfte das Monumentalwerk "Keeper Of The Seven Keys: The Legacy" reichlich bekannt sein. Die Songs der Trilogie sind perfekt gemischt. Mit 'Eagle Fly Free' schmettert die Band einen der ältesten Werke des zweiten Parts der "Keeper History". Es folgt mein Favourite der Scheibe: 'Hell Was Made In Heaven'. Gleichzeitig ist er der einzigste Song des Werkes "Rabbit Don't Come Easy" von 2003. Alle Bandmitglieder spielen auf einem besonders hohen Niveau und man könnte wirklich das Gefühl bekommen live dabei zu sein. Nun kommt das Meisterwerk 'Keeper Of The Seven Keys' endlich zum Vorschein. Erinnerungen an den Stilwechsel der Band kommen auf und daran, dass trotzdem die Begeisterung der Fans nicht nachgelassen hat. Eine grandiose Liveaufnahme die schöne 13:33 Minuten Power vorzuweisen hat. Etwas ruhiger geht es mit dem altem und immer noch großartigen Schinken 'A Tale That Wasn't Right' vom 1987er "Part 1 Album" weiter der  mit Jubel vom Publikum entgegen genommen. Bei 'Mr. Torture' (Album: "The Dark Ride" von 2000) lässt die Wahnsinnsstimmung in der Halle leider etwas nach. Den Song hätte man wirklich weglassen können, bzw. einen anderen an dessen Stelle setzen können. Gut, dass sein Nachfolger der powerggeladene Song 'If I Could Fly' ist der schon auf der Singleauskopplung von "Light The Universe" ein Hammer war. Zu Beginn hätte Andi wirklich die Füße hochlegen können. So grandios hat das Publikum den Gesang übernommen. Aber es ist ja auch ein absolut geiles Lied. Bevor man nun einen schnellen CD-Wechsel vollführt gibt es noch zum Abschluss 'Power' vom "The Time Of The Oath" (1996) auf die Ohren.

Wieder drücken wir auf Play auf geh's wir freuen uns auf die nächste Halbzeit. Das Publikum von Sao Paulo grölt wie noch nie und sofort geht’s mit 'Future World' weiter. Der Song geht live super ab und wird auf ganze 10:04 Minuten ausgedehnt, da eine Vorstellung der gesamten Band natürlich auf einem Konzert nicht fehlen darf. Vielleicht hätte man sich das ausschließlich für die DVD aufheben können. Auf der Audio CD nervt es ein wenig. Nach dem Stück 'The Invisible Man' verlässt die Meister erst einmal die Bühne um ihre Fans sich ausgrölen zu lassen. Nur funktioniert es nicht so gut. Helloweenfans haben viele viele Leben. Vorallem bekommen sie lieber einige Tage kein Wort heraus, als hier in Soa Paulo aufzuhören sich die Seele aus dem Laib zu brüllen. Und so geht es natürlich weiter. Der von der einen Seite wild umjubelte und von der anderen Hälfte nervende Powersong 'Mrs. God' wird durch die Boxen gedonnert und lässt die Wände wackeln. Gänsehaut kann man den nächsten Song nennen. Denn der geht wahrlich unter die Haut. Bei 'I Want Out' wird Andi bei jedem Wort von den Fans begleitet die es sogar schaffen gemeinsam in der gleichen Lautstärke wie der Helloweenfrontman zu singen. Da kribbelt es den Rücken herunter. Großartiges Publikum. Geile Show. Wieder verschwinden die Jungs für Sekunden, bevor sie wieder auf die Bühne stürmen und mit 'Dr. Stein' (diesmal vom zweiten Keeper 1988) einen wahren Klassiker für die Fans parat haben. Von jetzt auf nun wird man von Sao Paulo nach Tokio geschmissen. 'Occasion Avenue' ist daher vom Sound her nicht mehr ganz so bombastisch, auch das Publikum ist einfach nicht das von Sao Paulo. Aber den Song kann man jedoch auch nicht zu den allerbesten zählen. Daher könne wir es verkraften. Zum Abschluss geht es nach Tschechien. Das Publikum ist hier wieder mehr bei der Sache, leider ist die Qualität nicht viel besser geworden. Doch bei den letzten fast 14 Minuten lassen die Deutschen noch mal kräftig die Sau raus.

Es muss wahrlich sehr schwer sein, ein Best Of Live Album zu produzieren und hierfür die besten und größten Songs auszuwählen, wenn man eine so lange Bandgeschichte schon hinter sich hat und über elf Studioalben sein Eigen nennen kann. Doch trotz dieser schwierigen Arbeit ist die Auswahl super gelungen. Schöner wäre es gewesen, wenn das komplette Live Album in Sao Paulo aufgenommen worden wäre. Der Sound sowie die "hysterischen" Fans waren in Brasilien einwandfrei besser. Diese Scheibe kann man ohne weiteres allen Metal Fans empfehlen, auch denen die sich mit Helloween noch nicht groß anfreunden konnten. Vielleicht klappt's ja hiermit.

Stefanie Krämer






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