CD 1:
- E5150/ After All (The Dead)
- The Mob Rules
- Children Of The Sea
- Lady Evil
- I
- The Sign Of The Southern Cross
- Voodoo
- The Devil Cried
CD 2:
- Computer God
- Falling Off The Edge Of The World
- Shadow Of The Wind
- Die Young
- Heaven And Hell
- Lonely Is The Word
- Neon Knights
Label: SPV (2007)
Es dürfte sich jetzt auch bis zum letzten Yeti herumgesprochen haben, dass es sich bei der "neuen Band" namens Heaven & Hell um niemand anderes als Black Sabbath im Line-Up der Mob Rules-Zeit handelt. Wollte man sich ursprünglich nur aus alter Freundschaft und gemeinsamer Liebe zur zusammen gestalteten Musik (ausnahmslos Klassiker des Genres!) nochmals auf eine kleine Clubtour begeben, so muss der geneigte Beobachter mittlerweile feststellen, dass sich das Ganze zu einer veritablen Headliner Tour mit nahezu allen relevanten Heavy Metal Festivals gemausert hat!
Beim Anhören dieser wunderschön aufgemachten Doppel-CD, zu der es noch eine begleitende DVD Veröffentlichung derselben Show gibt, kann man nicht umhin zu sagen, dass man genau erkennt warum das so wurde: Black Sabbath mit Ronnie James Dio (= Heaven & Hell) sind und waren immer eine der größten Bands des harten Genres. Garanten dafür sind alle vier Herren gemeinsam: Angefangen bei Dios göttlicher Stimme, die auch im Alter von 60+ nichts von ihrer Kraft und Austrahlung verloren hat, sich fortsetzend in Iommis majestätischen Gitarrenriffs, denen der Zahn der Zeit so überhaupt nichts anzutun imstande zu sein scheint, über Geezer Butlers filigrane Bassläufe, bis hin zu Vinnie "ich habe einen Bruder, der ein Weltklassetrommler ist" Appice, der mit seinem einfach strukturierten aber effizienten Schlagzeugspiel das Ganze zusammenhält.
In der New Yorker Radio City Music Hall war an diesem letzten Abend vom ersten Teil der Tour ein schier unglaubliches Publikum anwesend, das die Band frenetisch abgefeiert hat. Der Sound ist topp, absolut transparent und alle Instrumente in perfekter Harmonie gemischt. Die Klassiker und die beiden neuen Stücke 'The Devil Cried' und 'Shadow Of The Wind' werden zum Teil um längere Improvisationen ausgeweitet. Nicht nur Altrocker und Metaller der ersten Stunde sollten sich dieses Gipfeltreffen der Musiker nicht entgehen lassen.
Beim Anhören drängt sich lediglich eine Frage - und das aber umso intensiver - auf: Warum haben uns diese Götter des Hard'n'Heavy so lange auf eine Reunion warten lassen? Wie viele Klassiker hätten sie noch schreiben können, wenn sie niemals auseinander gegangen wären?
Da diese Fragen wohl nie befriedigend geklärt werden können, wollen wir uns auch gar nicht länger damit quälen. Legen wir einfach dieses grandiose Tondokument ein und stellen dabei die Repeatfunktion des CD-Players auf "Heavy Rotation"!
Frank Scheuermann