Reviews

Niemandsland

Label: Al!ve (2010)

Vor einem Jahr haben Hassliebe aus dem bergigen Süden unserer Republik ihre erste CD auf den Markt gebracht und für teilweise recht euphorische Reaktionen gesorgt. Nach nur dreizehn Monaten steht der deutschsprachige Dreier mit dem nächsten Langeisen auf der Matte.

Wie auch schon zuletzt lieben es die drei, althergebrachtes Schubladendenken ad absurdum zu führen. Hier werden freudig Deutschpunkklischees zitiert, mit rockigen und metallischen Versatzstücken vermengt und dann mit netten Texten präsentiert. Auch die eine oder andere nachdenkliche bis sentimentale - oder sollten wir eher sage: melancholische - Stimmung wird gut eingefangen. Ob die Texte tatsächlich so richtungsweisend sind, wie mancherorts behauptet wird, möchte ich nicht beurteilen, heiße ich doch nicht Marcel Reich-Ranicki. Aber die Musik ist kurzweilig, wenngleich mit leichter Nadel gestrickt.

Und für den bevorstehenden Frühling bedeuten diese Momente (sie erinnern sogar manchmal an eine Mischung aus Toten Hosen und Ärzten) sicherlich ein deutliches Kaufargument.

Frank Scheuermann