Reviews

Komma'klar!

Label: Wolverine Records (2002)

Hammerhai ist eine Ska-Combo aus Hannover mit politischem Anspruch, die auch ohne Bläser hervorragenden Ska zu bieten haben. Auf ihrem dritten Longplayer „Komma’klar!“ sind 15 Songs zu finden, die durch die verschiedensten Stile beeinflusst wurden, wenn man das jetzt in einem Wort definieren möchte, dann sollte man am besten Hip-Ska-Punk-Metal-Hop (Vorschlag des Promozettels) verwenden, denn das drückt die Stilvielfalt des Albums am besten aus. Was bei diesem Megawort noch fehlt ist der textliche Aspekt, denn dort bekommt man neben dem politischen Touch auch alltägliche Themen, einfach nur witzige Songs und absolut wütende Tracks um die Ohren geballert, die von drei verschiedenen Sängern eingesungen sind. Der Opener ‚Alles bleibt schlimmer’ beginnt im Jamaica Style, entpuppt sich aber während des Refrains zu einen Rock-Mitgröhler. Der erste sozial kritische Song nennt sich ‚Unser Land’, ein Rocksong mit gelegentlichen Ska-Einlagen, der das Thema Kapitalismus und Schwarzgeldkonten aufgreift. Der Titeltrack ‚Komma’klar’ klingt ein wenig wie Beastie Boys auf Ska, Sprachgesang gepaart mit Ska-Rhythmen bei den Strophen und abgehende Lyrics und Gitarrenriffs beim Chorus. ‚Frühstück mit mir’ ist eher ein nüchterner Song, der keinerlei Auffälligkeiten zu bieten hat, dafür haben sie es mit diesem Song geschafft die Lyrics in den Vordergrund zu bringen. In dem Text geht es um den Tagesablauf einer Person, die allein lebt (wie der Titel vermuten lässt), also kann man auch nicht einen ´Abgeh-Song´ erwarten, jedoch haben sie den Text genial mit der Musik untermalt. Allein vom Titel her ist der nächste Track ‚Maikäferlandeplatz’ erwähnenswert, zwar der kürzeste Song des Albums aber der härteste, ich würde sagen Hardcore-Ska. So diese Songauswahl sollte für einen kurzen Vorgeschmack reichen. Hammerhai haben es geschafft eine absolut durchgängige ´Tanz-CD´ zu produzieren, die durch und durch geht. Leute, die Rantanplan und Konsorten mögen sollten um Hammerhai keinen Umweg riskieren.

Nils Manegold