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Heartbreak Radio
Heartbreak Radio

Label: AOR Heaven (2005)

Heartbreak Radio ist keine richtige Band sondern ein Projekt, der Produzenten Torbjörn Wassenius und Claes Andreasson, die schon als Duo mit dem Namen „Talent“ erfolgreich waren. Die Vocals übernahmen Mikael Erlandsson und Ex-Prison Sänger Pierre Weinsberg, wobei Pierre 8 Titel davon übernahm. An den Drums saß kein Geringerer als der Motörhead Trommler Mikkey Dee. Als ob das nicht genug wäre, konnte man Magnus Rosén, seines Zeichens Basser bei Hammerfall, verpflichten. Die Gitarren wurden von diversen Gästen eingespielt, die sich in der Musikwelt bereits ihre Sporen verdienen konnten. Das Ergebnis ist ein melodisches Album verpackt in das Outfit eines Radiosenders.

Ein Intro stimmt einen auf das Radiofeeling ein, was sehr an die Radiosender in GTA erinnert. Dann geht es nach ‚Hard Rock City’, wobei das Hard eher mit einem Melodic ausgetauscht werden sollte, denn Magnus und Mikkey kommen zwar aus harten Bands, doch Heartbreak Radio ist eher an Melodik und weniger an Härte orientiert. Einige Song sind spontan eingängig doch eine Vielzahl der Titel hört sich leider ähnlich an und ist schnell wieder vergessen. ‚Rockin’ The Night’ gehört beispielsweise zu den besseren Songs, da der Refrain einfach gehalten ist und der Gesang glasklar im Ohr ankommt. ‚Don’t Look In Her Eyes’ hat ein einfaches, aber wirkungsvolles Riff, das süchtig machen kann. Zusammen mit dem Chorus, der irgendwie an alte Stücke aus dem Radio erinnert, hat es einen guten Wiedererkennungswert zwischen den schwächeren Tracks. Der beste Song, vielleicht schon allein wegen des Titels, ist ‚Knockin’ On Hells Door’. Dadurch werden Klischees bedient, aber auch ein fabelhaftes Werk gespielt, dessen Melodie sich im Kopf festsetzt und dessen Refrain man immer wieder vor sich hersummt ohne es zu merken. Das Produzentenduo hat sich Einiges einfallen lassen um ein attraktives Album zu schaffen, dennoch sind die qualitativ schlechteren Sachen ein Ballast für das Album, weil sie immer wieder zwischen den Ohrwürmern auftauchen.

Insgesamt bleibt ein positiver Eindruck zurück, weil alles Schwache schnell vergessen ist und man den Silberling allein schon wegen ‚Knockin’ On Hells Door’ zum anhören weiterempfehlen kann.

Winfried Bulach