Reviews

Volume One

Label: Black Lodge (2004)

Würde dieses Album von Black Sabbath veröffentlicht werden, als 10tes Comeback, stünde die Rock- und Metalwelt wahrscheinlich Kopf. „Mit solch einer Härte und Frische zurückgekommen und trotzdem immer noch den bandeigenen Stil bewahrend...“ wären wohl Textzeilen aus den Besprechungen. Tatsächlich heißt die Band aber Hellfueled, kommt aus Elchland und veröffentlicht, wie am Titel zu erkennen, die erste Drehscheibe aus Plastik.

Der Sänger der Truppe klingt dennoch wie Ozzy zu seinen besten Zeiten, aber auch die Gitarrenarbeit hat viel Iommi zum Paten, so dass die Erfinder des Heavy Metal praktisch dauernd zitiert werden. Doch nicht in weicher, warmer 70er Sound Manier, sondern verpackt in eine sehr knackige metallische Produktion, die im Fredman Studio entstand, werden 11 Songs präsentiert, die spätestens nach dem zweiten Durchlauf ordentlich im Ohr hängen bleiben. Einfache markante Riffs, sehr melodische Soli treffen ins Tanzbein, das dann direkt den „shake a leg“ macht. Besonders ‚Midnight Lady‘ geht absolut nicht mehr aus den Lauschern und man summt bzw. singt die ganze Zeit den Refrain mit. Dieses Songbauteil ist in fast jedem Song äußerst prägnant vertreten, macht die Platte auch darum zur lohnenden Angelegenheit. Rockfans müssen sich wohl nur an den harten Gesamtsound gewöhnen, der den Black Sabbath Sound auch zeitgemäßer klingen lässt. Ausfälle sind keine zu verzeichnen, einige Songs gehen aber wesentlich schneller ins Blut als andere. Über den Sinn der stilistischen Nähe von Hellfueled zu einer der Szenereferenzen kann gestritten werden, doch wenn eine musikalische Qualität vorhanden ist, sollte dieses Argument für Liebhaber dieser Stilistik hinfällig sein. Harter und guter traditioneller Heavy Metal.

Christian Kremp