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Running Blind

Label: Mystic Records (2002)

Rubrik: alte Männer machen Musik, Teil 1: Und wie! Was hat der Altmeister, ehemals Mastermind von Uriah Heep und ex-Keyboarder von Slide und Gitarrist von Blackfoot, hier für ein rockmusikalisches Monster abgeliefert! Eine Platte auf höchstem songschreiberischem Level, das mit ausgereiften, durchdachten und perfekt umgesetzten Kompositionen besticht und den Hörer gefangen nimmt. Songs voller Magie, die es deutlich machen, welche Lücke Ken Hensleys Ausstieg aus der Rockmusik vor fast 17 Jahren gerissen hat. Das Songwriting kommt dabei aber nicht zeitgemäß herüber, da ´zeitgemäß´ noch nie ein Kriterium für Qualität war. Beim Anhören wird klar, warum Herr Hensley ein so unglaublich lukratives Angebot wie das, Jon Lord bei Deep Purple zu ersetzen ausschlagen konnte: mit Songperlen wie ‚Out Of My Control’, ‚You’ve Got It’, ‚Free Spirit’ und dem grandiosen Rocker ‚Tell Me’ kann in einer gerechten Welt gar nichts schief gehen. Wenn man dazu einen potenziellen Hit wie das leicht Flamenco-angehauchte ‚I Don’t Wanna Wait’ und ‚Finney’s Tale’, das jeden Irish Pub zum Überkochen bringen würde hinzu addiert, dann muss man sagen : welcome back to rock biz, Mr. Hensley.

Frank Scheuermann






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