Reviews

Love Metal

Label: Gun Label Group (2003)

Man erinnere sich zurück: Eine unbekannte finnische Band bringt ein Album auf den Markt, dass große Wellen schlägt und hervorragende Kritiken bekommt. Das Album besitzt mit „Greatest Lovesongs 666“ für eine Chart-fähige Band einen seltsamen Namen und viele Eltern haben Angst um ihre Kinder, sie könnten auf die dunkle Seite der Macht abrutschen. Trotzdem setzt sich ein gewisser Ville Valo durch und das Album wird ein riesiger Erfolg. Es folgen Alben, die nicht an die Qualität des Debüts herankommen, trotzdem wächst die Fangemeinde um die Band und es entsteht ein wahrer Hype um die Nordmänner, trotz der zum Teil etwas durchwachsenen Alben.

Nun stehen die Finnen mit „Love Metal“ wieder am Start und wollen ihre führende Position weiter ausbauen. Das sie dies tun, ist keine Frage für mich, die Frage muss lauten, mit wie viel Qualität das Album ausgestattet ist, mit dem sie ihren Erfolg feiern…Die Single ‚The Funeral Of Hearts’ lief ja schon einige Wochen im Fernsehen / Radio und ließ sich wahrlich gut anhören. Beim ersten Durchhören des neuen Albums dann werden die Augen wieder größer, der HIM-Geist scheint wieder erweckt zu sein, da ähnlich starkes Material verbaut wurde, wie auf „Greatest Lovesongs 666“. Nehmen wir doch mal den Opener ‚Buried Alive By Love’, dunkle Töne mit einem richtig schnellen Rhythmus paaren sich mit der markanten Stimme von Ville Valo. Es entsteht ein gewisses Feeling auf, das ich auf den letzten CDs etwas vermisst habe. Fast kommt es einem vor, als hätten HIM die Klasse-Songs ihres Debüts in ein modernes Gewand gepackt durch die zum Teil etwas poppig klingenden Melodien und somit eine Fortsetzungsscheibe auf den Markt gebracht. Songs wie das supersofte ‚This Fortress Of Tears’ (sehr geiler Klischeename!!!), das düstere ‚Endless Dark’ oder das schon fast bombastische ‚Love’s Requiem’ geben dem Album sein Gesicht. Einzig schwaches Lied ist in meinen Augen ‚The Path’, welches vom Rhythmus auf dieser CD einfach nichts zu suchen hat, sondern besser auf Kuschelrock gepasst hätte.

Trotzdem hat „Love Metal“ endlich wieder den HIM Charakter, Fans oder die die es mal waren können ruhig wieder einen Versuch wagen und die schwarze Platte mit dem goldenen Heartagramm antesten!

Thomas Schmitt