Reviews

Hodson
This Strange World

Label: Frontiers Records (2004)

Bevor wir in die übliche “nun-verrate-ich-euch-mal-ganz-nebenbei-woher-ihr-den-Interpreten-noch-kennen-könntet-und-wo-er-sonst-noch-so-mitgewirkt-hat” Kiste verfallen, möchte ich mit der natürlich völlig unbedarften Äußerung meiner mir Angetrauten einsteigen, die dieser CD im heimischen Wohnzimmer teilhaftig werden durfte: „Super, dass du die Platte mal wieder aufgelegt hast, die hab ich ja schon seit Jahren nicht mehr gehört. Von wem war die noch mal?“ Auf mein schüchternes: „Ähhhh, die kommt nächste Woche erst raus! Die kannst du also noch gar nicht kennen!“ erwiderte sie nur lapidar: „Komische Bnad, die so klingt, als würde man sie schon lange kennen!“ Allerdings fühlte sich meine Gemahlin beim achten Song doch bestätigt, rief unverhohlen heraus: „Wusst’ ich’s doch, die spielen ja doch nach!“ Dabei handelte es sich natürlich um eine Coverversion von Rainbows ‚A Light In The Black’.

Nun, im Prinzip wäre damit schon fast alles gesagt, wenn die Soloscheibe des gegenwärtigen Ten Keyboarders und Bob Catley (Magnum)-Produzenten nicht so schön abrocken würde. Mr Hodson singt so gut, dass man nicht verstehen kann, warum er bei seinem etatmäßigen Arbeitgeber nur im Halbdunkel in die Tasten hauen darf.

Musikalisch ist –wie bereits angedeutet- alles im konservativen Überlappungsbereich von Hardrock der Malmsteen/Rainbow/BlackSabbath (80er) Richtung mit AOR (Journey) und Heavy Metal (leichte Riot Anklänge). Der starke Opener ‚This Foolish World’ eröffnet gleich hochkarätig den Reigen, hymnische Songs wie ‚The Calling’ setzen sich mit ihrer leicht an Led Zeppelin erinnernden Rhythmik gut im Hörer fest, ohne die Gehörgänge durch zu große Banalität zu quälen.

Bleibt festzuhalten, dass Hodson ein gelungenes Erstlingswerk abgeliefert hat, das hoffentlich nicht in der Veröffentlichungsflut untergehen wird. Ein ganz dicker Tip für alle Traditionalisten.

Frank Scheuermann