Reviews

Honeymoon Suite
HMS Live

Label: Frontiers Records (2005)

Warum die Liveplatte von Honeymoon Suite erst jetzt auf den Markt kommt, wissen nur die Götter alleine. Mitgeschnitten wurde nämlich ein Auftritt beim GODS Festival in Bradford am 4.6.2002! In der heutigen, extrem kurzlebigen Zeit ist das ja schon eine halbe Ewigkeit her. Dabei zeigen sich die an drei Stellen umbesetzten Kanadier (mit neuem Drummer, Keyboarder und Bassist) von einer erheblichen Spiellaune beflügelt. Allerdings suggeriert uns schon das Cover, dass es heutzutage bei HMS lediglich um eine Partnerarbeit der Herren Johnnie Dee und Derry Grehan mit angeworbenen Aushilfsmusikern handelt.

Die Songauswahl legt deutlich ihren Schwerpunkt auf die damals gerade frisch veröffentlichte „Dreamland“ CD. Wobei mir als altem Rock’n’Roller die Live Versionen um Welten besser reinlaufen als die vergleichbaren Studiomachwerke, was einfach daran liegt, dass man live nicht so aalglatt und überproduziert klingen kann, wie im Studio. Die Publikumsreaktionen sind anfänglich noch vergleichsweise schaumgebremst, steigern sich aber während der Performance dankenswerter Weise dann doch noch. Die Zurückhaltung mag allerdings auch daran liegen, dass HMS damals noch in den frühen Morgenstunden als eine der ersten Kapellen überhaupt auftreten durfte.
Um vielleicht gegen Ende der Besprechung doch noch ein wenig Licht in das Dunkel der Veröffentlichungspolitik zu werfen: Zurzeit werden gerade einige Highlights vom besagten Festival (GODS 2002) auf DVD herausgebracht.

Dazu gehört auch eine DVD Version dieser Scheibe, die sich der Verfasser dieser Zeilen allerdings nicht anschauen konnte, weil sie im Lieferumfang der Plattenfirma leider nicht beinhaltet war. Von dieser Stelle aus also meine Bitte an die Verantwortlichen: schiebt mir bitte bitte bitte das Teil noch als DVD nach, denn für eine AOR Produktion gefällt mir das Ganze ausnehmend gut!

Frank Scheuermann