Label: Mascot (2019)
Gary Hoey ist ein echter Tausendsassa. Seit gut dreißig Jahren ist er fest in der Musikszene als Gitarrist, Songwriter, Produzent und Sänger verwurzelt und hat sich in diesem nicht unerheblichen Zeitraum nicht nur ausgiebige Liebesbeziehungen zum Blues genehmigt, sondern ist desöfteren auch auf sehr unterschiedlichen Pfaden von dieser tradionellsten aller populären Musikrichtungen abgekommen.
Neben Jazz und Pop hat er auch seine einschlägigen Erfahrungen im Hardrockgenre im Umfeld der Spaßgranaten Quiet Riot gesammelt. Kurz und knapp: Gary Hoey gehört mit Sicherheit zu den vielseitigsten Musikern der Gegenwart. So weit so gut. Nun kann man ihm aber ankreiden, dass er ab und an auch zuiemlich ins Klo gegriffen hat, indem er nicht immer ein glückliches Händchen bei der Songauswahl bewiesen hat (es sei nur an seine Surf-Songs erinnert!). Insgesamt aber ist er einer der Guten und lässt auch sein neuestes Opus wieder stark an den Blues angelegt rüberkommen.
Die Unterstützung seines Sohnes war ihm dabei genauso gewiss wie die von prominenten Labelkollegen und fellow bluesmen wie der ebenfalls vielseitige ERric Gales und der texanische Rüpel-Blueser Lance Lopez (den ich persönlich als Mensch nur sehr nett und liebenswert kennengelernt habe, egal was andere berichten!).
Dabei ist mit Sicherheit eine der besten Gary Hoey-Scheiben der letzten Jahre zustande gekommen, allerdings nicht sein Meisterwerk. Besonders gut wird er immer dann, wenn er den Blues in Zeitlupe zelebriert und dem gefühlvollen Gitarrenspiel mehr Raum lässt. Davon könnte ich nicht genug bekommen.
Frank Scheuermann
8/10