Reviews

Horizon
The Sky's The Limit

Label: Massacre Records (2002)

4 Jahre hat es gedauert, bis Horizon nun ihr erstes Werk „The Sky´s The Limit“ auf die Szene endlich loslassen können. Gegründet wurde die Band 1998 von Gitarrist Patrick Hemer und Drummer Krissy Friedrich. In dessen Studio begannen dann auch im gleichen Jahr die Arbeiten zur Debütscheibe. Nachdem mit Bassist Bruno J. Frank und Keyboarder Vinnie Angelo die ersten Demos erfolgreich eingespielt wurden, war klar, dass Patrick auch die Vocals übernehmen wird. Wenn man schon so viel Zeit in eine Platte investiert, will man natürlich auch ein gescheites Ergebnis erzielen. Und das ist der Band eindrucksvoll gelungen. Die Stücke präsentieren sich in einem Gewand aus melodischen und progressiven Elementen versehen mit einem fetten Sound. Das Schlagzeug kommt sehr gut rüber, die Keyboards verleihen den Stücken eine gewisse Majestätik. Besonders angetan haben es mir 3 Songs. Da wäre zum ersten ,Living In Danger’, ausgestattet mit einer genialen Rhythmusarbeit und fast schon klassischen Gitarrenintermezzo. Das darauf folgende ,Keep On Fighting’ ist ein stampfender MidTemposong, der durch seine Chöre teilweise an Queen erinnert. Mein persönliches Highlight des Albums ist jedoch ,Put Your Mouth Where Your Money Is’. Dieser Song hat einfach alles, was guten Prog Metal ausmacht. Die Keyboards zu Beginn erinnern an den Tastenmann von Vanden Plas, der Gesang kommt durch Patricks hohe Stimme und den Chören unheimlich erhaben daher und besticht ebenso durch ruhige Partien als auch durch absolute Headbangerparts. Mit Don´t Hide In The Shadow’ präsentieren Horizon zudem eine sehr schöne Ballade, nur von den anmutigen Gitarren begleitet. Über eines sollte man sich jedoch im Klaren sein: Wer mit ausgefallenen Gitarrensoli nichts anfangen kann, sollte die Finger von dieser CD lassen, denn das ist zweifellos das Hauptaugenmerk der Band und zwar in nahezu jedem der 11 Stücke. Die Gitarrenarbeit wirkt zwar stellenweise sehr verspielt, aber keineswegs übertrieben. Das bei solch spielerischem Ideenreichtum ein Instrumentalsong nicht fehlen darf, ist so sicher wie das Amen in der Kirche und wird mit ,Atlantis’ dann auch prompt geliefert. Das nicht alles Gold ist, was glänzt, ist bei einem Debüt nur allzu verständlich. Interessanter Weise stehen hierfür zwei absolut gegensätzliche Songs. Zum einen ,Hometown Star’, ein reiner Powermetalsong, der durch seinen durchgängig gleichen Rhythmus etwas langweilig rüber kommt und zum anderen ,Caught In The Middle’, der unheimlich komplex wirkt und ohne klare Linie etwas dahin plätschert. Nichtsdestotrotz können auch diese beiden Songs nicht von der Klasse des Albums ablenken.

Starkes Debüt von Horizon, für die Ende der Fahnenstange bestimmt noch nicht erreicht ist.

Oliver Bender