Reviews

Ozone Park

Label: Mascot (2019)

Was wird wohl zu hören sein, wenn eine Band sich nach dem frühen Bob Dylan Song "The Ballad of Hollis Brown" benennt (einem eindachen 1 Akkord-Liedchen, das in einer Coverversion von Nazareth 1973 auf ein episches Maß mit alles zermalmenden Fuzz-Bass-Attacken ausgewalzt worden ist? Nun, eher der erzählten tragischen Geschichte einer ärmlichen Bauernfamilie aus North Dakota als der schottischen Hardrockversion folgend bekommt man gitarrenorientierte Americana der Extraklasse.

Bei uns ist die Band noch nahezu unbekannt, was man nach reichlich Tourtätigkeit und Fernsehpräsenz in den USA definitiv nicht mehr behaupten kann. Und man beackert ein weites Feld, von bodenständigen Folkelementen und Bluesanleihen, hin über Countryanklänge und schwitzende Funkrhythmen bis hin zu Hardrockanleihen. Kurz gefasst: Alles,was echte Musiker aus ihrem Handwerkszeug eben herausholen können.

Und das machen Hollis Brow auf ihrem neuen Silberling auf recht beeindruckende Art und Weise. Der New Yorker 4er weiß über weite Strecken das Niveau der Songs, der Arrangements und des eingesetzten Handwerks sehr hoch zu halten und liefert damit eine der bisherigen Glanzleistungen der Roots-Music in diesem Jahr ab.

Frank Scheuermann

7,5/10