Reviews

Hell Yeah!

Label: Hellcat Records (2004)

Die Horrorpops sind ein Produkt aus mehreren Bands und kommen aus Dänemark. Frontfrau Patricia kommt aus der Band Peanut Pump Guns, Lead Gitarrist Nekroman von Nekromantix und die restlichen Musiker waren Bestandteil von Strawberry Slaughterhouse. Der Grundstein wurde 1996 auf der Popkom gelegt und führte über eine Demo hin zu ihrem Debüt mit „Hell Yeah!“. Das Motto der Horrorpops lautet „No Rules“ und deshalb wollen sie nicht in eine Schublade gesteckt werden, sondern einfach nur gute Musik machen.

Direkt am Anfang von ‚Julia’ vernimmt man schon die wunderbaren Klänge des Kontrabasses von Patricia und kurze Zeit später auch ihre kraftvolle und klare Stimme. Man möchte den Refrain des Songs gerne mitsingen und muss mit dem Rhythmus mitwippen. Der Sound ist alles andere als Horror und erinnert an die besten Zeiten des Rock’n’Rolls. ‚Ghouls’, welcher schon Bestandteil ihrer Demo war, geht etwas schneller zu Werke, aber man merkt, dass der Bass und hymnische Hintergrundrufe im Zentrum der Musik stehen. ‚Girls In A Cage’ hat die Spielart der Gitarre aus dem Ska entliehen, passt aber dennoch perfekt zum Bass und zur wunderschönen Stimme von Patricia. Der Song hat auch einen genialen Zwischenpart ohne Gesang, bei dem die Gitarren zeigen, was sie außer dem normalen Rhythmus noch so drauf haben. ‚Psychobitches Outta Hell’, der zweite Track der damaligen Demo, spielt etwas tiefer und passt zum Klischee des höllischen Rock’n’Rolls. Generell hat die Band den Sound der damaligen Zeit gut adaptiert und in unser Jahrhundert transferiert. Leider endet der ganze Ausflug viel zu früh am ‚Horrorbeach’. Geräusche von Wellen, die auf einen Sandstrand laufen, werden eingespielt und sorgen für die Atmosphäre. Dann geht die Musik los, die etwas an den Stil vom Soundtrack von Pulp Fiction erinnert. Der Song ist ein reines Instrumental und gut als Abschluss gewählt.

Ich hoffe, dass die Horrorpops mit ihrer Musik erfolgreich in der Szene ankommen und man noch viel von ihnen hören wird.

Winfried Bulach