Reviews

Caution

Label: Epitaph (2002)

Anfang Oktober ist es endlich soweit und die neue Hot Water Music Scheibe kommt in die Läden. Auch diesmal wird es von den eingefleischten Fans Kritik geben, denn musikalisch hat man sich nochmals steigern können und bringt das bisher ausgereifteste Album unter die Leute, wobei natürlich Aggression und Härte auf der Strecke bleiben. Warum Hot Water Music mit „A Flight And A Crash“ so gelobt wurden war mir bisher schleierhaft, denn so überragend war die Scheibe nun wirklich nicht, da wären die Lorbeeren bei ihrem jetzigen Werk schon eher angebracht und vor allen Dingen gerechtfertigt. Aber kommen wir zum Wesentlichen, zum neuen Longplayer „Caution“…

Als Opener fungiert ‚Remedy’, in dem Chuck, Chris & Co eindrucksvoll die Marschrichtung ihres neusten Streiches „Caution“ festlegen und diese auch bis zum Ende beibehalten. Eine gesunde Portion Aggressivität in den Vocals, melodiöse Gitarren und hervorragende Basslines erweisen sich als perfekte Mischung dieses Albums. Ein herzzerreißender Chorus und ungewöhnlich verspielte Gitarren tun ihr übriges, um den zweiten Song ‚Trusty Chords’ zu einem weiteren Highlight dieser Scheibe zu machen. Mein Favorit kommt jedoch ein Track danach und nennt sich ‚I Was On A Mountain’. Im Ska-Rhythmus werden hierbei die Verses bestritten, wohingegen der Refrain in typischer Rockmanier gehalten wurde, damit man auch schön den eingängigen Text lauthals mitsingen kann. Auch in ‚It’s All Related’ ist eher ein ruhiger Song, dessen Saiteninstrumente in klassischer Emo-Tradition angeschlagen werden und den gefühlvollen Chorus richtig gut in Szene setzten. Dass Hot Water Music ihre Wurzeln noch lange nicht vergessen haben blitzt von Zeit zu Zeit in ‚We’ll Say Anything We Want’ auf, ein klasse Stück, das durch die vielen Tempowechseln zwar ein wenig abgehoben klingt, aber musikalisch ihre Weiterentwicklung eindrucksvoll unterstreicht. Gegen Ende gibt es mit ‚Wayfarer’, der im Übrigen auch auf dem Epitaph-Label-Sampler „Punk-O-Rama VII“ ist, noch einen hervorragenden Singalong, ehe man mit ‚The End’ diese Scheibe beendet.

Auch wenn auf „Caution“ nur selten die Hardcore Wurzeln von Hot Water Music offenbart werden, muss man trotz alledem festhalten, dass dies musikalisch gesehen, das beste Album der Jungs ist.

Nils Manegold