Reviews

Soul Mover

Label: Frontiers Records (2005)

Wer seit geraumer Zeit unser sympathisches kleines Internetmagazin verfolgt, der wird sicherlich schon meinen Standpunkt zum Musikerkollegen Glenn Hughes kennen gelernt haben, da ich aus meiner Bewunderung für diesen alten Haudegen niemals einen Hehl gemacht habe.

Dabei steht im Kern meiner Bewunderung ein Sachverhalt, der vielen der ebenfalls im Hard’n’Heavy Bereich beheimateten eher ein Dorn im Auge ist: die Vorliebe des Herrn Hughes für Soul und Funk. Früher pflegte er auf seinen Soloplatten die beiden Bereiche Rock und Black Music strikt voneinander zu trennen und in regelmäßigem Turnus einmal das eine Publikum zu bedienen, dann wiederum das andere.

Im Lauf des letzten Jahres muss ihm dann jemand eine seiner alten Platten von Trapeze vorgespielt haben (vorzugsweise „Medusa“ oder die geniale „You Are The Music, We’re Just The Band“) und, siehe da: er kombiniert beides wieder miteinander.Dabei findet er kongeniale Unterstützung in Dave Navarro von den Red Hot Chili Peppers, der zwei Songs mit seiner Gitarrenarbeit veredelt, und Chad Smith, ebenfalls von den Peppers, der sogar auf der ganzen Platte trommelt. Ansonsten finden wir mit JJ Marsh an der Gitarre einen alten Wegbegleiter von Glenn Hughes wieder, der (wie immer) deutliche Akzente irgendwo zwischen Jimi Hendrix und Ritchie Blackmore setzt.

Bei den Bemühungen ist ein Album herausgekommen, das vor natürlichen Grooves einfach nur strotzt und wieder einmal eindrücklich unter Beweis stellt, dass fette Riffs und Soulgesang sich genauso wenig ausschließen müssen wie Gitarrensoli und funky Basslinien!

Ein Album, bei dem die ewigen Hard’n’Heavy Fundamentalisten wieder einmal den hohen Funkanteil verfluchen können, bei dem Freunde geiler Musik wieder einmal ihr Haupt ehrfürchtig nach Los Angeles verneigen! Respekt!

Frank Scheuermann






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