Stories

Dezember 2001

Hama Hart, seines Zeichens Drummer von Powergod, beantwortete am Telefon die Fragen von Evil Rocks Hard...

Wie haben Powergod sich denn gefunden und was gab den Ausschlag zum Musikmachen?

Riff und ich haben uns zu einem Benefizkonzert getroffen, dass ein befreundeter Gitarrist veranstaltet hat. Wir haben dann das Konzert gespielt und uns dann erst mal für ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. Irgendwann suchte ich dann einen Gitarristen fürs Studio und dann hab ich einfach Riff gefragt, ob er nicht mit mir spielen möchte. Der Sänger von dem Benefizkonzert war zudem genau der Power-Metal Sänger, den wir haben wollten. Da hatten wir dann unsere Formation mit mir als Studioinhaber und am Schlagzeug. Wir haben dann 10 Demos mit je 3 Songs drauf weggeschickt (frech was?) und sofort haben einige Plattenfirmen zugesagt. Von denen haben wir uns dann für Massacre entschieden. Ein Bilderbuchlauf, wenn man bedenkt dass ich das schon 20 Jahre vorher vergeblich versucht hab.

Wer waren da eure Vorbilder bei der Musik?

Wir haben verschiedene Wurzeln, wie man auf dem Tribut Album hören kann und der Kern ist wo wir uns auf jeden Fall getroffen haben sind Anthrax, Warlock, Yngwie Malmsteen. Der Riff geht da mehr so in Richtung Agent Steel und ich fand „You And I“ schön. Aus diesen beiden verschiedenen Geschmäckern ist dann das Album entstanden. Das mit den Songs geht auch ziemlich schnell, wir haben fürs nächste Album schon wieder 4 Songs fertig, waren aber nur 2 Tage im Studio.

Da kenn ich Bands, die bedeutend länger für so was brauchen...

Fürs erste Album haben wir mit Schreiben grad mal 10 Tage gebraucht! Das zweite Album hat schon viel länger gedauert, weil wir viel mehr experimentiert haben und die Meinungen von Riff und mir etwas auseinander gingen.

Wie kam denn überhaupt der Name Powergod zustande?

Hörs Dir an, das ist Powergod! Auf dem Rock-Hard „Unerhört“-Sampler hatten wir noch einen anderen Namen, den gab´s aber schon, dann hatten wir noch einen anderen, der war aber auch doof. Dann haben wir überlegt, wer sind wir eigentlich? Wir machen Power-Metal so gut wie wir können – Powergod!

Zu dem „Unerhört!“-Sampler, den du schon angesprochen hast: Wie waren denn die Reaktionen der Fans auf euren Track?

Die haben uns auf Platz 2 gewählt! *stolz* Aufgrund dieser Tatsache haben wir dann auch sehr schnell einen Plattenvertrag bekommen, weil „Rockhard“ schon einen Namen in der Szene hat.

Wie würdest du denn die Entwicklung vom ersten Album bis zum jetzigen Beschreiben?

Steil nach oben! Liegt auch ein bisschen daran, dass wir uns erst einmal aneinander gewöhnen mussten. Studioerfahrung haben wir dadurch bekommen dass Riff und ich als Midas Twins auch für andere produziert haben. Durch diese persönliche Annäherung hatten wir dann ein ganz anderes Verhältnis und konnten einfach viel effektiver arbeiten und wissen, ohne dass der andere den Mund aufmachen muss, was der andere sagen will. Dadurch sparen wir auch wieder Zeit!

Zur neuen CD „That`s Metal Lesson 1 – Bleed For The Gods“, wie kam`s denn, dass das eine reine Cover-CD geworden ist?

Keine Ideen für Songs, Hahaha... Nee, ernsthaft: ‚Esper’ vom „Back To Attack“ Album (Loudness Cover) war der Ausschlag dafür. Kein Mensch hat davor Loudness gecovert und ich find ‚Esper’ so geil und keine Lust mehr die Platte ständig runterzuholen, also lasst es uns selbst aufnehmen! Wir haben dann überlegt, die meisten Leute werden sowieso denken dass sei ein Song von uns und haben dann unglaubliche Resonanzen gekriegt von Leute die gesagt haben „Ey, geil Esper von Loudness“, da haben wir uns dann entschieden ein ganzes Cover-Album zu spielen!

Ihr habt ja dann auch eher unbekannte Stücke eingespielt, warum?

Es gibt ungefähr 6 Million Tribute-Sampler, Tribute to Queen, Priest, und wie sie alle heißen. Die meisten find ich einfach furchtbar, z.T. schlecht produziert und schlecht klingend. Warum sollen wir zum X-ten mal ein Priest Cover einspielen oder ‚Smoke On The Water’, wenn’s das doch schon X-mal gibt?

Was ist denn dein persönlicher Lieblingstrack auf dem Album?

‚You And I’! Ist eine persönliche Geschichte, Mädchen und Rockmusiker und dann irgendwann: Musik oder Mädchen? Das war nach 7 Jahren dann eine schwere Entscheidung und die Entscheidung war Musik. Seit dem war ich Junggeselle *g*!

„Evilution Part 3“ kommt im April 2002 raus, wir das dann wieder ein reines Cover Album?

Nee, das ist dann wieder ein reines Powergod Album, der Abschluss der Trilogie.

Und warum habt ihr das aktuelle Album dann „That`s Metal Lesson 1“ genannt? Da kann man ja auf „Lesson 2“ hoffen, oder?

Wir hoffen die Leute finden das toll und wir können irgendwann noch eins machen, obwohl das eine riesen Arbeit war. Ich bin aber jetzt sehr stolz drauf!

Wie steht´s denn mit einer Tour mit den Cover Versionen?

Hatten wir kurz geplant, aber schnell wieder verworfen. Entweder wir sind die Cover Band Powergod, was wir aber definitiv nicht sind oder wir spielen die Hälfte Coversongs und die andere Hälfte eigenes Material, dann werden aber einige Fans, die uns nicht kennen bei den eigenen Sachen sagen „alles klar, gehn wir Bier holen...“, ist eine schwierige Sache, ich glaub aber wir machen´s nicht.“

Wie eng seid ihr denn bei den Fans, wie ist der Kontakt zu ihnen?

Wir treffen Leute auf Konzerten, die uns ansprechen, es kommen Autogrammnachfragen. Das wichtigste an einer Rockband sind einfach die Fans!

Habt ihr eine spezielle Message für die Fans?

Kauft unsere Platten!!! Hahaha...die ist neu! Hört auf „Bleed For The Gods“ einfach mal rein, was vor 10 bis 15 Jahren in der Musik passiert ist.

Was geht in dir vor, wenn du auf der Bühne stehst?

Schmerzen, ich bin ein alter Mann! *g* Nee, ist ein Gefühl wie gemütlich betrunken, einfach geil!!! Du willst immer lauter am Schlagzeug sein, einfach ein tolles Gefühl!

Wie steht´s denn mit dem Internet?

Unter www.powergodonline.de bekommt Ihr alles an Fotos und Infos was Ihr braucht! Aber sonst hab ich keine große Ahnung, das macht unser Internet Mann Thorsten. Das Internet ist in meinen Augen aber eine gute Basis, um Bands eine Chance zu geben. E-Mails sind auch jeden Tag Pflicht für mich.

Thomas Schmitt






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