Ein Phone-Interview mit David Becker von Thorn Eleven...
Ist euer neues Album "A Different View" spontan entstanden, oder habt ihr euch im voraus Gedanken gemacht?
Dieses Album ist direkt im Proberaum entstanden. Da wurde nichts vorher geplant. Letztendlich haben wir die Songs für das Album verwendet, die uns am Besten gefallen haben.
Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben?
Nun ja, da können wir uns nicht auf eine Richtung festlegen. Wir haben von allem etwas in unserer Musik; so verschieden wie auch die Einflüsse, die unsere Musik geprägt haben. Wenn wir uns wirklich auf einen Stil beschränken müssten, wäre es der Thorn-Eleven-Stil. Das klingt jetzt vielleicht arrogant, aber wir tun uns selbst schwer uns selbst einer bestimmten Stilrichtung fest zuzuordnen.
Na dann müsstet ihr ja auch so einige Vorbilder haben, oder?
Sogar sehr viele. Die Meisten kommen aus dem Grunge, wobei es sehr schwer fällt die wichtigsten zu nennen. Würde den Rahmen des Interviews sprengen, zudem ich ja dann auch noch mindestens die Hälfte der Gruppen aus der alten Zeit nennen müsste.
Alte Zeit?
Damit meine ich die Bands, die uns schon in der Jugend gut gefallen und uns zu unserer Musik gebracht haben.
Mit welcher Band wollt ihr auf gar keinen Fall verglichen werden?
Vereinzelt wurden wir schon mit Bands wie „Green Day“ verglichen. Unsere Musik hat damit eigentlich überhaupt nichts zu tun, aber wir stören uns nicht daran. Wenn wir anfangen würden uns über jeden unpassenden Vergleich aufzuregen, kämen wir auch gar nicht mehr zum Musik machen.
Wenn man das aktuelle Album mit dem Vorgänger vergleicht, klingt das ja schon ganz anders…
Ja. Wir haben experimentiert, uns weiterentwickelt und neue Sachen ausprobiert. Somit ist das neue Album entstanden, und wir sind sehr froh darüber, dass es sich absolut von unserem ersten Album unterscheidet. Es gibt nichts Schlimmeres als verschiedene Alben zu machen, die dann alle gleich klingen. Sicherlich soll unser Stil herauszuhören sein, aber unsere Fans sollen nicht das Gefühl haben, dass wir mit einem neuen Album nur das Alte aufwärmen.
Warum habt ihr euch mit dem neuen Album 3 Jahre Zeit gelassen?
Wir wollten auf jeden Fall das für viele Bands bekannte Syndrom vermeiden ein Album nach dem Anderen zu produzieren. Dabei bleiben Entwicklung und neue Ideen absolut auf der Strecke. Wir wollten ein Album herausbringen, wenn wir der Meinung sind, dass es gut geworden und ausgereift ist. Schließlich sind wir keine Alben-Fabrik, sondern für uns steht der Spaß an der Musik schon immer im Vordergrund.
Was habt ihr für die Zukunft geplant?
Musikalisch gesehen wollen wir uns da überhaupt nicht festlegen. Wir waren schon immer für alles offen, und haben genau das gemacht, worauf wir gerade Bock hatten. Unser Traum ist es, eines Tages von unserer Musik leben zu können. Trotzdem hat jeder von uns seinen Job, da wir bis jetzt noch nicht diesen Traum verwirklichen konnten. Aber wir geben nicht auf, und arbeiten weiter daran, auch wenn es in der Musikbranche sehr hart geworden ist.
Dann wünsche ich euch für die Zukunft weiterhin alles Gute und hoffe, dass euer Traum wahr wird.
Danke. Mit etwas Glück, Durchhaltevermögen und mit Hilfe unserer Fans haben wir hoffentlich gute Chancen.
René Ahnert