Reviews

Lady Macbeth

Label: Frontiers Records (2005)

Mittlerweile dürfte es sich sogar in hiesigen Gefilden herumgesprochen haben, dass Lana Lane nicht ganz zu Unrecht als Queen Of Symphonic Rock bezeichnet wird. Und dass sie ganz nebenbei auch die Queen der nicht enden wollenden Veröffentlichungen ist, sei auch nur nebenbei erwähnt. Es ist schon recht erstaunlich, dass eine Musikerin es heutzutage noch schafft, in einem Tempo zu veröffentlichen (und gleichzeitig noch zu touren), das an die 70er Jahre herankommt. Immerhin liegt nun mit „Lady Macbeth“ die ca. zwanzigste Veröffentlichung seit ihrer Debüt CD 1995 vor!

Wie immer ist neben Lana und ihrer inzwischen blind eingespielten Band ihr Lebensgefährte und Keyboarder Erik Norlander der wichtigste Mann, da er neben der Produktion auch (wieder einmal) den Löwenanteil des Songmaterials nahezu im Alleingang geschrieben hat.

Wieder einmal hat Lana eine Platte abgeliefert, die in sich stimmig und –trotz aller progressiven Elemente- niemals überambitioniert klingt. Stets hat man den Eindruck, dass der Song im Vordergrund steht und nicht die Fingerübungen der Herren Instrumentalisten.

Wieder einmal nimmt einen Lana mit ihrer engelsgleichen Stimme, die auf der ganzen Welt nur die von Mostly Autumns Heather Findlay als Konkurrenz zu fürchten hat, von der ersten Sekunde an gefangen. Inhaltlich haben sich dieses Mal die beiden Masterminds an einen klassischen Stoff herangewagt, der allerdings dieses Mal aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Shakespeare’s Klassiker „Macbeth“ erfährt hier eine Neuinterpretation aus feministischer Sicht, die sich zuweilen deutlich von der gängigen Lesart, wie wir sie vor wenigen Jahren schwermetallisch vertont durch Jag Panzer erleben durften, unterscheidet.

Wieder einmal müssen wir Lana bescheinigen: Tolle Platte, tolle Lyrics, tolle Hooks, tolle Musik! Jetzt muss ich allerdings schleunigst diesen Review beenden, da sonst schon wieder die nächste Lana Lane CD oder DVD in meinem Briefkasten steckt...ich gehe gleich mal nachschauen!

Frank Scheuermann