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Death Unveiled

Label: Remedy Records (2003)

Die Band aus Hamburg hat es mal wieder geschafft, zum 4.Mal legen die Faust-Verehrer eine LP vor. War die Truppe früher bei Last Episode unter Vertrag, was nicht unbedingt ein Qualitätssiegel ist, so ist sie nun bei Remedy Records gelandet. In Hamburg bei einem gewissen Herrn Uker, seines Zeichens Schlagwerker bei Rumble Militia aufgenommen, ballert das neue Scheibchen, das auf den Namen „Death Unveiled“ hört, gehörig aus den Boxen. Jedes Instrument ist klar zu hören und die verschieden verzerrten Sounds kommen alle gut rüber; und das wichtigste: die Mucke passt auch dazu. Einzig das Schlagzeug könnte einen Tick wärmer im Doublebassbereich sein, aber na ja. Musikalisch baut das Sextett nicht mehr auf Gothic-Sounds, sondern ballert düsteren Metal heraus. Hier etwas Thrash, viel Death und Black werden zu einem harten, aggressiven Konglomerat zusammen gemischt. Allerdings ist immer eine schöne Melodie vorhanden, wodurch sich eine stilistische Nähe zu Dissection (gerade bei den Gitarren) nicht von der Hand weisen lässt. Herankommen tut man allerdings nicht, dafür sind andere Komponenten zu verschieden; etwa der (manchmal zu) komplexe Songaufbau und der Keyboardeinsatz. Zu ersterem, Jungens ihr habt so viele geile Riffs, spielt die doch mal länger, einige Parts sind so cool, die darf man ruhig wiederholen. Stattdessen wurde an einigen Stellen nicht mit Keyboard gegeizt, was aber nicht immer gut klingt. Über allem thront die herrlich aggressive Stimme von Eike (nicht von Dark Age) und rundet die Musik ab. Bevor sich jetzt alles zu negativ anhört, Mephistopheles haben ein schnelles, atmosphärisches, variables Death Metal Album aufgenommen, dem der Hörer einige Zeit geben muss, um sich in die Songs zu finden. Danach merkt man wie viel Zeit in das Songwriting investiert wurde, vom Thrash-Mosh-Part bis zur Black Raserei wurde alles sehr schön arrangiert. Anspieltipps sind ‚Summon Primal Trinity’ und ‚Cryosphere Trimension’, wobei kein echter Ausfall zu bemängeln ist. Wenn Remedy sich treu geblieben sind, wird der Bonustrack nur auf dem limitierten Digi-Pack zu finden sein. Hier wurde der leider vergessenen Kultband Unanimated aus Schweden mit dem Song ‚Whispering Shadows’ von deren Debüt „In The Forest Of The Dreaming Dead“ huldigt. Gut so.

Christian Kremp






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