Label: H'Art (2020)
Der gebürtige Amerikaner und Wahlbrite mit dem französischen Nachnamen, Stephen Dale Petit, ist mittlerweile aus dem neuesten britischen Bluesboom nicht mehr wegzudenken. Und so, wie damals Rory GallagherEnde der 70er mit dewr NWoBHM liebäugelte, so nähert sich Petit auf 2020 Vision erstaunlich dem Heavy Metal an, ohne jedoch ein Teiol davon zu werden. Die Rocksongs sind heavy wie selten, haben dabei aber doch ein solides Bluesfundament. Für jemanden, der schon mit einigen aus dem Umfeld der Sgtones kollaboriert hat, ist das neue Langeisen erstaunlich hart geworden.
Sogar Anklänge an den (kalifornischen) Glamrock sind hier und dort erkennbar, dazwischen süße, aber nicht zu exzessiv artikulierte, Melancholie. Stephen Dale Petit schafft hier den Spagat so weit wie selten zuvor, kommt aber rüber wie aus einem Guss. Das schaffen in dieser Qualität recht wenige.
Bleibt ihm zu wünschen, dass ihm die unsägliche, komplett deplazierte Coronahysterie nicht einen fetten Strich durch die ansonsten überaus gelungene Rechnung macht und er dieses durchweg geluungene Stück Musik auch ausgiebig on Tour bewerben kann. Verdient wäre ein größerer Durchbruch allemal.
Frank Scheuermann
9/10