- The Celestine Prophecy
- Enigmatic Mission
- Supremacy, Our Kind
- Entrance To Infinity
- Coming Home
- Celestial Calling
- Taken
- Resurrection
- Appearance
- Search For Life
- New World Order
Label: LMP Music (2005)
Pagan’s Mind begeisterten im letzten Jahr mit einem Re-Release ihrer Debütscheibe “Infinity Divine”, die für einen Erstling erstaunlich ausgereift schien und so gut wie keine Schwächen offenbarte. Im neuen Jahr folgt nun mit „Enigmatic Calling“ das dritte offizielle Studioalbum der Norweger, dass zugleich auch die Frage aufwirft: Kann die Truppe um Frontmann Nils K. Rue das hohe Niveau bestätigen?
Diese Frage kann man schon nach dem ersten Durchgang mit einem klaren Ja beantworten. Obwohl die Band musikalisch auf anspruchsvollem Terrain schwebt, gefallen die Tracks schon nach wenigen Momenten, ohne sofort das breit gefächerte Facettenspektrum preis zu geben. Das ist die Kunst, mit der Pagan’s Mind wieder mal eine Scheibe abgeliefert haben, die kaum Wünsche offenläßt. Das Album enthält mehrere Stücke, die locker die 7-Minuten Grenze sprengen. Hierbei wirken die Songs keineswegs überzogen, jede Sekunde bereichert die einzelnen Tracks mit progressiven Momenten und großartigen Melodiebögen. Die Stücke kreieren, vor allem durch die diversen Keyboardsounds, eine starke atmosphärische Ader, wodurch alleine schon die Konzeptstory über die Entstehung der Menschheit fantastisch zur Geltung kommt. Ein großes Lob geht wieder einmal an das Gitarrist Jörn Viggo Lofstad, der seine Klasse ein ums andere mal beweist und nahezu spielerisch die komplexen Stücke einprägsam interpretiert. Fronter Nils K. Rue läßt ebenfalls erneut keinen Zweifel an seiner Ausnahmestimme aufkommen; ein Name, den man sich merken sollte. Die 11 Songs sollte man ohne Ausnahme komplett genießen. Wer trotzdem einige Lauschproben benötigt, dem sei an dieser Stelle ,Supremacy, Our Kind’ und der Abschlusstrack ,New World Order’ (hat nichts mit Gamma Ray zu tun) ans Herz gelegt.
Pagan’s Mind scheint die hohe Bürde der Vorgängeralben eher zu beflügeln als verkrampfen zu lassen. „Enigmatic Calling“ reiht sich nahtlos in die Klasse Vorgänger der Band ein und dürfte somit für alle Proggies ein Pflichtkauf sein.
Oliver Bender