Reviews

Alive At Least

Label: Edel (2003)

Jaaaaaaaaaaaaaaa! Auf diese Scheibe hab ich schon lange gewartet. Wenn man bedenkt wie oft die Maids in den letzten Jahren auf Tour waren, war ein Live Album absolut fällig. OK, es gab schon ein mal eins (Screamin’ Live), aber das ist auch schon geschlagene 8 Jahre her. In der Zwischenzeit folgten weitere 5 Alben, in denen die schönen Jungfrauen auf ihre unvergleichliche Art und Weise durch den CD-Player rockten. Nun halte ich sie also in den Händen: „Alive At Least“ heißt das gute Stück, dessen Anlass ebenfalls ein Grund zum Feiern ist: 20 Jahre Danish Dynamite Marke Pretty Maids! Passend dazu ziert das Cover ein Gitarrist im Rollstuhl. Damit die Fans auch mitfeiern, wurde die Carpe Diem Tour 2001 auf Band festgehalten, auf dem Silberling sind Ausschnitte aus Tokyo, Osaka, Hamburg und Bochum vertreten. Bei 20 Jahren Musikgeschichte die richtigen Stücke für ein solches Album auszuwählen kommt dem Kampf gegen die Windmühlen gleich. Auf den ersten Blick war ich auch enttäuscht, dass Hammersongs wie ‚Savage Heart’ oder auch ‚Yellow Rain’ nicht vertreten sind. Doch die Dänen haben bewusst auf Stücke des letzten Live Albums verzichtet, „ALive At Least“ bietet einen gelungenen Querschnitt durch die Bandgeschichte. Die neuesten Tracks wie ‚Tortured Spirit’ oder ‚Virtual Brutality’ sind ebenso vertreten wie alt gediente Klassiker à la ‚Sin Decade’ und ‚Future World’. Erfreulicherweise sind z. B. mit ‚Nightmare In The Neighbourhood’ oder auch ‚Shelly The Maid’ Songs am Start, die ich persönlich von den Maids noch nie live gehört habe. Diese Scheibe macht einfach nur Spaß, Overdubs wurden kaum verwendet, der Sound kommt hervorragend zur Geltung. Ken Hammer beweist erneut seine Klasse als Gitarrist während Frontman Ronnie Atkins in all den Jahren kaum etwas von seinem Stimmvolumen eingebüßt hat. Zudem scheint der Mann für die Bühne geboren zu sein, seine Sing Contests mit dem Publikum (‚Wouldn’t Miss You’) werden immer wieder begeistert aufgenommen. Wie es auch kaum anders sein könnte, bildet das kongeniale ‚Red, Hot And Heavy’ den krönenden Abschluss dieses Albums. Einziges Manko ist das etwas spärlich ausgefallene Booklet, da hätte man ruhig ein bisschen mehr reinpacken können.

Die Maids rocken auch noch nach 20 Jahren. „Alive At Least“ ist ein Pflichtkauf ohne Wenn und Aber und sollte in keiner Sammlung fehlen.

Oliver Bender